Wuppertal. Der VfL Bochum musste in Wuppertal zittern. Einige Spieler müssen bis zum Bundesliga-Start noch an ihrer Form arbeiten. Die Einzelkritik.
Der VfL Bochum hat gegen den Wuppertaler SV 2:1 (0:1, 1:1) nach der Verlängerung gewonnen. Für Wuppertal traf Semir Saric (23.). Die Bochumer drehten die Partie durch Tore von Simon Zoller (53.) und Robert Tesche (111.).
Manuel Riemann: Der Vizekapitän hatte nicht viel zu tun, dafür aber einiges zu meckern. Im ersten Abschnitt konnte er einen Schuss halten, der zweite, der auf sein Tor kam, war drin. Im zweiten Abschnitt und über weite Strecken der Verlängerung stand er fast an der Mittellinie. An der Genauigkeit seiner weiten Abschläge muss er noch arbeiten. Note: 3
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Cristian Gamboa: Der Nationalspieler Costa Ricas war fast pausenlos im Vorwärtsgang unterwegs. Seine Abwehrseite war die bevorzugte Wuppertaler Angriffsseite. Er brauchte richtig lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Vor der Partie hatte Trainer Reis gesagt, Gamboa sei noch nicht bei 100 Prozent. Die zusätzlichen Minuten durch die Verlängerung könnten an dieser Stelle geholfen haben. Note: 3,5
Armel Bella-Kotchap: Vor dem 0:1 verlor der junge Innenverteidiger einen wichtigen Zweikampf an der Außenlinie. Dazu fehlte er damit in der Mitte. Seine Auswechslung nach dem ersten Abschnitt war zwangsläufig. Er verteidigte nicht auf dem Niveau, das ihm vergangene Saison zu einem der besten Innenverteidiger der 2. Liga werden ließ. Note: 4,5
Maxim Leitsch: Hatte genug mit der Abwehrarbeit zu tun, konnte wenig nach vorne machen. Seine Schnelligkeit half ihm auch gegen Wuppertal. Zusammen mit dem eingewechselten Lampropoulos bildete er ab dem zweiten Abschnitt die Zwei-Mann-Rest-Verteidigung des VfL. Ein weiteres Gegentor fiel nicht mehr. Note: 3
VfL Bochum: Anthony Losilla fehlt die Bindung
Danilo Soares: Machte im ersten Abschnitt den Eindruck, die Aufgabe in Wuppertal mit südamerikanischer Gelassenheit über die Bühne zu bringen. Das klappte nicht. Soares aber spulte die restliche Spielzeit genauso entspannt herunter, als wollte er zeigen, dass das eben doch klappen kann. Bildete mit dem eingewechselten Antwi-Adjei eine agile linke Seite. Da könnte was entstehen. Note: 3
Robert Tesche: Versuchte Struktur ins Bochumer Spiel zu bringen, schlug Seitenwechsel, versuchte Räume zuzulaufen. Unauffällig, aber wirksam spulte er sein Programm herunter. Sein Spiel kam und kommt ohne Schnörkel und Schleifen aus. War einer der Spieler, die ihre Form aus der vergangenen Saison mit in die neue genommen haben. Klar, dass er das 2:1 machte. Note: 2
Anthony Losilla: Dem Spielführer fehlte gerade im ersten Abschnitt die Bindung. Mit fortlaufender Spielzeit und dann erst recht in der Verlängerung kam er besser ins Spiel. Viel laufen kann er, lange auch. Insofern war das Spiel genau das richtige für ihn. Für alles weitere ist noch eine Woche Vorbereitungszeit. Note: 3,5
Elvis Rexhbecaj: Der Mittelfeldspieler, der erst Anfang der Woche vom VfL Wolfsburg ausgeliehen worden war, versuchte gleich zu zeigen, dass Trainer Reis zurecht direkt auf ihn vertraut hatte. Versuchte viel, lief viel, hatte aber auch viele Fehler im Spiel. Reis ließ ihn 90 Minuten durchspielen, erst dann kam Milos Pantovic. Das ist schon ein erster Vertrauensbeweis für Rexhbecaj. Note: 3,5
Takuma Asano: Im ersten Abschnitt liefen die wenigen Bochumer Angriffe fast alle über ihn. Asano war präsent, ohne übermäßig Gefahr auszustrahlen. Arbeitete aber auch immer wieder mit zurück, das bringt ihm Pluspunkte. Note: 3,5
VfL Bochum: Simon Zoller fällt fast nur bei seinem Tor auf
Simon Zoller: Im ersten Abschnitt war auch von Zollers Anlaufstärke wenig zu sehen. Im zweiten Abschnitt machte Zoller das 1:1 und war deutlich besser im Spiel. Als Silvere Ganvoula ins Spiel kam, rückte er auf die Außenposition. Da war dann noch weniger von ihm zu sehen. Im fehlten ganz offenbar die Pässe, die ein Robert Zulj in der vergangenen Saison spielte. Note: 3
Gerrit Holtmann: Um die Zahl seiner Ballkontakte zu zählen, waren gerade einmal zwei Hände nötig. Fand nicht ins Spiel und daher kaum statt. Dass er vielleicht demnächst der schnellste Spieler der Bundesliga sein wird, war nicht zu sehen. Note: 4,5
Vasileios Lampropoulos: Kam für Bella-Kotchap und war fast sofort wieder der griechische Kühlschrank. Seine Zweikampfquote war fast makellos. Note: 2
Christopher Antwi-Adjei: Mit ihm kam Schwung und Tempo ins Bochumer Spiel. Im Vergleich zu Holtmann lieferte er. Dass er im Abschluss zu überhastet agierte, schmälerte seine Leistung. Note: 2,5
Die Bochumer Milos Pantovic, Silvere Ganvoula wurden auch eingewechselt: ohne Note.