Berlin. Der VfL Bochum erkämpft sich am Freitagabend ein 1:1 bei Hertha BSC. In der ersten Halbzeit spielt der VfL schwach. Nun kommt der FC Bayern.

Der VfL Bochum bleibt in der Bundesliga ein wackeliges Gebilde, ein Aufsteiger halt. Nach dem 1:1 (0:1) bei Hertha BSC zur Eröffnung des 21. Spieltages am Freitag und vor dem nächsten Heimspiel gegen Spitzenreiter FC Bayern München bleibt klar: es wird noch ein langer, harter Weg bis zum Klassenerhalt.

VfL Bochum am kommenden Samstag gegen den FC Bayern

Drei Aspekte könnten sich nächsten Samstag gegen die Bayern positiv auswirken: Es ist ein Heimspiel, 10.000 Fans werden zugelassen sein und Anthony Losilla und damit das Herzstück des Bochumer Spiels kehrt voraussichtlich ins Team zurück.

Mit aktuell 25 Punkten liegen die Bochumer im Soll. Schaffen sie in den verbleibenden 13 Spieltagen weiter einen Schnitt von einem Punkt, liegen sie klar auf Kurs Klassenerhalt. Um das Saisonziel zu erreichen, dürfen sie sich aber nicht viele weitere erste Durchgänge wie gegen Berlin leisten. VfL-Trainer Thomas Reis konnte er direkt nach dem Spiel in Berlin erst einmal nicht genau sagen, ob die erste Hälfte die vielleicht schlechteste Hälfte seines Teams in dieser Saison gewesen sei.

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Sie sei auf jeden Fall so schlecht gewesen, Reis nannte die Leistung seines Teams „unterirdisch“, dass es in der Kabine lauter geworden und Klartext gesprochen worden sei. „Wir haben kaum Zweikämpfe gewonnen. Dennoch konnte Hertha nicht viele Torchancen kreieren. Wir haben in der Halbzeit versucht, ein paar Dinge zu korrigieren und das System etwas umgestellt.“ 

Auch Gerrit Holtmann, in der Vorwoche noch als Torschütze des Jahres 2021 für sein Solo gegen Mainz geehrt, äußerte sich ähnlich.  Es habe irgendwie schon beim Warm-Up angefangen. „Da hat man gemerkt, dass wir nicht richtig da sind“, sagte er bei DAZN. „Wir waren einfach nicht gut genug und hatten keine Chance. Wir hatten vorne keinen Druck, Hertha hat so einfach durchspielen können.“

So schwach die Bochumer auch waren, und so verdient die Berliner durch das Kopfballtor von Ishak Belfodil nach einem Freistoß von Stevan Jovetic nach 23 Minuten mit 1:0 führten: Das beste am Spiel war, dass die Bochumer darüber hinaus kaum weitere Chancen zuließen und dass die Berliner eben nicht die Bayern sind.

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Es ist leicht, sich auszumalen, wie die Bayern das schwache Auftreten der Bochumer ausgenutzt hätten, beziehungsweise wie sie es ausnutzen werden, wenn sich die Bochumer am nächsten Samstag ähnlich schwach präsentieren wie in den ersten 45 Minuten gegen Berlin. 

Reis versuchte zwar Robert Tesche etwas aus der Kritik zu nehmen. Doch der Routinier, der in dieser Saison bisher wenig gespielt hat, war einer der großen Schwachpunkte im Bochumer Spiel. Auch Takuma Asano, der erst am Mittwoch von einer Länderspielreise mit Japan zurückgekehrt war, agierte wenig zielführend und blieb ebenso zur Halbzeit draußen. Beide waren Corona bedingt ins Team gekommen. Tesche, weil Kapitän Anthony Losilla seit vergangenem Mittwoch wegen Corona raus ist. Asano, weil Eduard Löwen kurz vor der letzten Trainingseinheit am Donnerstag positiv getestet worden war.

VfL Bochum: Manuel Riemann leitet Ausgleich ein

Für Tesche und Asano kamen Patrick Osterhage und Sebastian Polter. Es waren zwei Wechsel, die sich in Verbindung mit den Umstellungen sofort positiv bemerkbar machten. Die Bochumer versuchten nun das Hertha-System zu spiegeln und den beiden Berliner Innenverteidigern Niklas Stark und Marc Oliver Kempf mit Jürgen Locadia und Sebastian Polter mehr Arbeit zu geben. Das funktionierte. 

Torwart Manuel Riemann, der für den fehlenden Losilla diesmal die Kapitänsbinde trug, machte bei einem Abschlag mal wieder ganz schnell. Sein langer Ball kam in der 48. Minute zu Jürgen Locadia, der mit seinem strammen Schuss Alexander Schwolow im Berliner Tor zu einem Fehler zwang. Den abspringenden Ball brachte Polter zum 1:1 im Tor unter.

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„Wir hatten uns schon vor der Partie vorgenommen, lange Bälle zu spielen und in die Tiefe zu kommen“, sagte Polter, der nun bei sieben Saisontoren steht. „Das ist bei meinem Tor gut gelungen. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit meiner Leistung und meinem Treffer helfen konnte. Ob von Anfang an oder als Joker – die Mannschaft und der Verein ist das Wichtigste. Da muss man sich auch mal hintenanstellen. Am Ende sind wir mit dem Punkt sehr zufrieden.“

VfL Bochum: Thomas Reis lobt die Moral

Das war Reis auch. Dennoch sagte er: „Wegen der ersten Hälfte müssen wir noch einmal reden. Was mich aber positiv stimmt, ist die Moral der Mannschaft. Das zeigt, dass die Entwicklung voranschreitet.“ 

Ob die Bochumer in ihrer Entwicklung wirklich weiter sind, wird das Spiel gegen die Bayern zeigen. In der Hinrunde holten die Bochumer aus den vier Spielen gegen Berlin, Bayern, Stuttgart und Leipzig einen Punkt. Den haben sie bereits jetzt wieder geschafft.