Levi/Berlin. Der Slalom in Levi bleibt für Maria Höfl-Riesch ein lohnendes Ziel. Nach zuvor bereits drei Siegen nördlich des Polarkreises fuhr die Doppel-Olympiasiegerin auf Rang zwei. Zum Torlaufstart im Olympia-Winter zeigte das deutsche Team eine überzeugende Leistung.
Auf ihrem "Lieblingshang im Slalom" lässt sich Maria Höfl-Riesch auch im Olympia-Winter nicht aus der Ruhe bringen. Drei Wochen nach dem missglückten Saisonstart sicherte sich die Doppel-Olympiasiegerin im finnischen Levi beim ersten Weltcup-Torlauf mit Platz zwei wichtiges Selbstvertrauen auf dem Weg nach Sotschi. "Ich bin super happy mit dem Ergebnis, es ist immer toll, am Podest zu stehen", meinte die Partenkirchenerin. Bei einem starken deutschen Teamresultat musste sie sich am Samstag mit 1,06 Sekunden Rückstand nur der überlegenen Amerikanerin Mikaela Shiffrin geschlagen geben.
Überzeugende Mannschaftsleistung der Deutschen
Beim Riesenslalom in Sölden war Höfl-Riesch noch ausgeschieden, zeigte aber wie bei ihren drei Siegen zuvor nördlich des Polarkreises eine starke Leistung. "Mir taugt das hier, die Stimmung, der Hang, der Schnee - auch wenn es heuer nicht so kalt war, es hat etwas extrem Winterliches, ich fühl mich einfach wohl hier", berichtete die 28-Jährige. Insgesamt war es ihr siebtes Podiumsergebnis in Levi. Vor den in zwei Wochen beginnenden Speedrennen in Nordamerika hat sie nur in Lake Louise (9) mehr auf dem Konto.
Insgesamt durfte sich Alpindirektor Wolfgang Maier über eine überzeugende Mannschaftsvorstellung freuen, erstmals seit mehr als einem Jahr erreichten drei seiner Torläuferinnen die Top Zwölf: Christina Geiger machte als Sechste wie Höfl-Riesch bereits früh die Qualifikation für die Winterspiele in Sotschi perfekt. Barbara Wirth schaffte mit Rang zwölf als ihrem besten Weltcup-Ergebnis schon die halbe Norm. "Das war von den Team- und den Einzelleistungen ein sehr gutes Ergebnis. Wir haben uns sehr gut verkauft", analysierte Maier.
Und auch die jungen Talente ließen kräftig aufhorchen. Mit hohen Startnummern und begünstigt vom nachlassenden Wind rauschten Marlene Schmotz (19) und die Debütantinnen Maren Wiesler (20) sowie Marina Wallner morgens weit nach vorne - die 19-Jährige vom SC Inzell sogar zeitgleich mit Höfl-Riesch auf Rang drei. Zwar fiel das Trio im Finale noch deutlich zurück, dennoch sammelten Wallner als 16. und Wiesler sowie Schmotz als jeweils 23. ihre ersten Weltcup-Punkte.
Susanne Riesch verpasst bei Comeback die Top 30
An US-Jungstar Shiffrin kommt in der derzeitigen Verfassung aber sowieso höchstens Höfl-Riesch heran. "Es braucht zwei überaus perfekte Läufe von mir, dass ich da mithalten kann", meinte die Slalom-Weltmeisterin von 2009, die im ersten Durchgang von einer Böe beeinträchtigt worden war und ungewohnterweise im flachen Abschnitt Zeit verlor. "Maria hat von der Skitechnik sehr gut gearbeitet", lobte Maier.
Während sich die Fahrerinnen mit hohen Startnummern im ersten Lauf nach vorne schoben, fiel Susanne Riesch bei ihrem Comeback gut eineinhalb Jahre nach ihrer schweren Knieverletzung noch aus den Top 30 heraus. Nur um 0,09 Sekunden verpasste die 25-Jährige das Finale. Die Slalom-Weltmeisterin Marlies Schild verpatzte ihre Rückkehr in den Weltcup nach elf Monaten Pause komplett und fädelte im Auftaktdurchgang ein. "Ich blicke nach vorne", sagte die Österreicherin. "Aber gegen einen Einfädler kannst du nichts machen und beim nächsten Slalom in Courchevel muss ich einfach schauen, dass das nicht mehr passiert." (dpa)