Essen. Die Infektionszahlen steigen, die Tribünen in den Stadien werden voller. Am 20. März sollen die meisten Corona-Beschränkungen enden.
Am 20. März sollen in Deutschland alle strengen Corona-Maßnahmen entfallen. Demzufolge dürften dann die Fußballstadien wieder zu 100 Prozent gefüllt werden. So die Theorie.
Generell ist geplant: Trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen sollen Großveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen wieder von mehr Zuschauern besucht werden können. Bei Freiluft-Events wie etwa in Fußballstadien sind ab zurzeit maximal 50 Prozent des Fassungsvermögens, aber höchstens 10.000 Fans zugelassen. Für Sport und Kultur in Hallen wird wieder eine Auslastung von maximal 30 Prozent, aber höchstens 4000 Zuschauern erlaubt. Zugleich werden 2Gplus-Regel und Maskenpflicht vorgeschrieben.
33.000 Zuschauer sind im Signa-Iduna-Park in Dortmund
Seit dem 4. März dürfen bereits Großveranstaltungen in größerem Ausmaß stattfinden. So können bei Veranstaltungen in Innenräumen mit einer Auslastung von 60 Prozent maximal 6000 Zuschauer teilnehmen. Im Freien dürfen 75 Prozent der Höchstkapazität ausgeschöpft werden. Ab sofort dürfen wieder 25.000 Zuschauer in die Stadien.
In NRW gibt es Ausnahmen wie in Dortmund, wo sogar 33.000 Zuschauer beim Spiel gegen Arminia Bielefeld in den Signal-Iduna-Park durften. Letztlich entscheiden die lokalen Behörden über diese Genehmigungen.
Strittig bleibt in der schwarz-gelben Koalition von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), ob mit Inkrafttreten der neuen Corona-Schutzverordnung am 20. März weitere Corona-Maßnahmen zurückgenommen werden. Wüst und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sprachen sich für eine Beibehaltung des strikten Kurses aus, bis der Höhepunkt der Omikron-Infektionswelle in seinen Auswirkungen auf das Gesundheitssystem sicher abzusehen sei.
FDP in NRW: "Wieder mehr Normalität ermöglichen"
FDP-Fraktionschef Christof Rasche forderte gegenüber unserer Redaktion einen Kurswechsel: „Die Coronapolitik muss sich insbesondere an der Situation der Intensivstationen ausrichten, weg von der Inzidenz. Wir wollen wieder mehr Normalität ermöglichen.“ Die Liberalen wollten 2G im Handel „zügig abschaffen“. Das Ansteckungsrisiko im Bekleidungsgeschäft sei genauso gering wie im Supermarkt, so Rasche. Auch die Testpflicht für Geimpfte und Genesene in der Gastronomie solle fallen. Für 16- und 17-Jährige müsse man Einschränkungen im Sport aufheben.
Die NRW-FDP scheint in der Corona-Position die bundesweite Schrittmacher-Funktion der Ministerpräsidenten-Konferenz, der ihr eigener Regierungschef Wüst vorsitzt, immer stärker anzuzweifeln. Die jüngsten Beschlüsse seien von vielen Ländern nicht 1:1 umgesetzt worden, sagte Rasche: „Offensichtlich ist das Vertrauen in die MPK verloren gegangen.“