Essen. Die Horror-Saison für Vettel und Ferrari nimmt auch in Belgien ihren Lauf. Dabei ist Startplatz 14 für den Deutschen sogar noch positiv.
Der Blick in den Kalender könnte bei Sebastian Vettel zwei Gefühle auslösen: Erleichterung, weil es bald vorbei ist, und Sorge, weil sich sein Team daheim wohl drei Blamage abholen muss.
Zehn Rennen werden in dieser Formel-1-Saison noch ausgefahren. Zehn Mal muss der viermalige Weltmeister in seinen Ferrari steigen - nur noch zehn Mal. Anschließend ist er von dem Leid, das ihm der völlig untaugliche Bolide regelmäßig beschert, erlöst.
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Die Sache hat aber einen Haken: Drei Grand Prix finden in Italien statt, auf der Hausstrecke in Mugello, Monza und Imola. Am kommenden Wochenende geht es zunächst nach Monza, wo alles andere als ein Ferrari-Sieg beim Heimspiel eine bittere Enttäuschung für die Tifosi ist. Den werden sie in diesem Jahr nicht erleben. Erstens, weil die Roten nicht konkurrenzfähig sind. Und zweitens, weil wegen der Corona-Krise die Zuschauer an der Strecke fehlen.
14. Platz für Vettel war noch eine positive Nachricht
Sie hätten wohl eine weitere Demütigung in Vettels Katastrophensaison mitanschauen müssen. Im Qualifying zum Großen Preis von Belgien schied Vettel früh als 14. aus. Und das war noch die positivere Nachricht des Tages: Im Training wurde er zuvor Letzter. Die italienische Öffentlichkeit wird wieder nicht zimperlich mit dem Star-Piloten umgehen.
Der Kurs von Spa-Francorchamps ist wie der in Monza eine Hochgeschwindigkeitsstrecke. Auf solchem Terrain sind die Schwächen des Ferrari-Motors offensichtlich. Mercedes fliegt, die Roten schleichen. Besserung ist nicht in Sicht, da der Bolide auch mechanisch der Konkurrenz klar unterlegen ist.
Die Technik sollte man bei der Bewertung eines Fahrers in der Formel 1 stets bedenken – und nicht den Fehler machen, Vettel als Auslaufmodell abzustempeln. Sein junger, hochgelobter Teamkollege wird am Sonntag neben ihm starten. Charles Leclercs Ferrari-Kalender gilt aber auch noch für 2021.