Essen. Wann kommen die Zuschauer zurück? Der Handball und andere Sportarten benötigen die Einnahmen, um den Spielbetrieb zu finanzieren.

Tusem Essen hatte sich lange auf die Rückkehr ins Oberhaus des Handballsports gefreut, auf Spitzenhandball in voll besetzter Halle. Doch dann ließ Corona die Träume platzen. Nach den Beratungen von Bund und Ländern ist weiterhin nicht klar, ob Fans bei Sportveranstaltungen in diesem Jahr möglich sind. Der Bundesliga-Aufsteiger gibt sich kämpferisch: „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, sagt Tusem-Geschäftsführer Niels Ellwanger. „Aber der Wunsch und die Pflicht zu spielen sind riesig – notfalls natürlich auch ohne Zuschauer.“

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Die vergangene Bundesliga-Saison wurde abgebrochen, der Sportbetrieb ohne Zuschauer war wenig lukrativ. Deshalb hat die Handball-Bundesliga (HBL) ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet. Die örtlichen Gesundheitsämter müssen dafür ihr Okay geben. Fest steht seit gestern jedoch, dass bis Ende Oktober keine Zuschauer zugelassen sind.

Käme es danach zu Lockerungen, könnten aus Sicht des Tusem bei Heimspielen unter Wahrung der Hygieneregeln zwischen 900 und 1000 Zuschauer auf den Tribünen sitzen. Normalerweise fasst die Halle etwa 2600 Fans. Am Montag tagt zunächst das Präsidium der HBL, am Mittwoch kommt es zur Liga-Vollversammlung. Die Saison soll Anfang Oktober starten.

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DEL will sich zeitnah mit Klubs beraten

Auch der Eishockey-Sport sehnt die Rückkehr von Zuschauern herbei. Die Klubs sind dauerhaft auf die Einnahmen angewiesen, um den Spielbetrieb zu finanzieren. Die Deutsche Eishockey-Liga hatte den Saisonstart bereits von Mitte September auf Mitte November verschoben. Selbst wenn die Politik Spiele mit Zuschauern für das neue Jahr in Aussicht stellen würde, wäre dies Ende Oktober im Hinblick auf eine Saisonplanung zu spät. Die DEL werde sich zeitnah mit den Klubs beraten, sagte ein Sprecher.

Die Düsseldorfer EG hat bereits ein Hygienekonzept fertiggestellt, das bis zu 6000 Zuschauer im ISS-Dome zulässt. Die Arena bietet normalerweise Platz für mehr als 13.000 Fans.