Essen. Beim Critérium du Dauphiné in Frankreich hatten die Radprofis mit Unwetter zu kämpfen. Videos und Bilder dokumentieren im Netz das Ausmaß.
Das Critérium du Dauphiné in Frankreich gilt als wichtiges Vorbereitungsrennen auf die Tour de France. In Frankreich holen sich die Teams den Schliff für die Große Schleife, die aufgrund der Corona-Pandemie auf Ende August verschoben wurde. Auf der zweiten Etappe stellte die deutsche Hoffnung Emanuel Buchmann vom Team Bora-hansgrohe gerade mit einem dritten Platz seine starke Form unter Beweis. Die "Nachzügler" auf dem Teilstück erlebten derweil eine Bewährungsprobe ganz anderer Art.
Buchmann erreicht sicher das Ziel
Während Buchmann längst das Ziel erreicht hatte, erlebten die abgehängten Radprofis am Schlussanstieg zum Col de Portet ein Unwetter. Golfballgroße Hagelkörner stürzten vom Himmel. Bilder und Videos im Netz dokumentieren das Aumaß: Fans bringen sich in Sicherheit, Teammitglieder versuchen die Fahrer mit Schirmen zu schützen, andere schieben ihr Rad durch das liegengebliebene Eis.
Bilder und ein Video des Teams Israel-Start-Up Nation zeigen, wie ein Fan dem deutschen Fahrer Tony Martin (Jumbo-Visma) mit einem aufblasbaren Schwimmtier zu Hilfe eilt. Anschließend findet der 35-jährige Cottbuser unter einem Baum Schutz. Sein Teamkollege Primoz Roglic hatte als Tagessieger bereits das Ziel erreicht.
„Es fing etwa 1000 Meter vor dem Ziel an zu hageln“, sagte Martin bei radsportnews.com: „Ich dachte noch, ich komme durch. Aber 500 Meter vor dem Ziel wurden die Körner immer größer und die die ganze Straße war weiß. Ich konnte nicht weiterfahren. Ein Junge gab mir zuerst eine aufblasbare Matratze zum Schutz. Als es immer schlimmer wurde, haben wir alle unter einem Baum Schutz gesucht.“
Der Belgier Tim DeClercq hatte nicht so viel Glück. Er wurde von den Hagelkörnern schwer getroffen. Auf Instagram waren Bilder des 31-jährigen Radprofi vom belgischen Top-Team Deceuninck-Quick-Step zu sehen, die seinen malträtierten Rücken zeigten. Der Hagelsturm hatte große rote Flecken auf seiner Haut hinterlassen. Nach zwei Stunden sah der Rücken des Belgiers aber wieder etwas besser aus. (lo)