Essen. Boris Becker bezeichnet Nick Kyrgios in einem Corona-Streit bei Twitter als “Ratte“; der Tennisprofi nennt den Wimbledon-Sieger “hohl“.
Nick Kyrgios, australischer Tennisprofi, der selbst schon durch Eskapaden auffällig wurde, liefert sich aktuell einen derben Schlagabtausch mit dem ehemaligen Tennisprofi Boris Becker: „Nicht das schärfste Werkzeug im Schuppen“ sagt der jüngere über den Älteren. „Ratte“ urteilt der ehemalige, 52 Jahre alte Wimbledonsieger über den 25-jährigen Tennisprofi.
Der Streit, ausgetragen natürlich in den „Sozialen“ Medien, namentlich Twitter, dreht sich um das Verhalten des Hamburger Tennisprofis Alexander Zverev, der bei einer Party in der Nähe von Monte Carlo erstens die angemessenen Regeln der Corona-Pandemie ignorierte und zu allem Überfluss auch noch ein Video dazu wiederum in den Sozialen Medien, genauer gesagt bei Instagram, verbreitete. Dass hatte Kyrgios kritisiert.
Kyrgios kritisiert das Verhalten von Sascha Zverev
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"Ich wache auf und sehe mehr kontroverse Sachen auf der ganzen Welt. Eine, die herausstach, war Sascha Zverev wieder zu sehen", sagte Kyrgios in einem Video bei Instagram: "Mann, wie egoistisch kannst du sein?" Der Australier erregte sich vor allem darüber, dass Zverev zuvor wegen der umstrittenen Adria-Tour, bei der es Corona-Infektionen geben hatte, angekündigt hatte, in Selbstisolation zu gehen und dann doch eine Party besucht hatte.
Boris Becker mischt sich ein
Diese Reaktion hatte wiederum Boris Becker gesehen und empört: "Ich mag keine Ratten", schrieb Becker: "Jeder, der andere Sportler beschimpft, ist kein Freund von mir! Wenn Du in den Spiegel schaust, glaubst Du dann, Du bist besser als wir?" Der Ex-Tennisprofi sieht den ungeschriebenen Codex verletzt, dass das was in der „Kabine“ passiert, dort auch bleiben sollte.
Kyrgios reagierte umgehend: "Um Himmels Willen, Boris. Es geht mir nicht um einen Wettkampf oder darum, jemanden den Haien zum Fraß vorzuwerfen. Wir haben eine globale Pandemie und wenn jemand so dämlich ist, das zu tun, was Alex getan hat, dann werde ich es benennen. So einfach." Später wurde die Diskussion eher noch unsachlicher. Kyrgios nannte Becker in einem Tweet einen "Doughnut" , also im Kopf hohl, und wiederholte das mit anderen Worten: "Er kann einen Volley schlagen, ist aber offensichtlich nicht das schärfste Werkzeug im Schuppen."
Boris Becker im Stile von Donald Trump?
Dass sich später viele Twitter-Nutzer in den Schlagabtausch einmischten, trug nicht unbedingt zur Erhellung der Angelegenheit bei. Die einen verglichen Boris Becker mit Donald Trump, andere wiesen mit einer Spur Häme darauf hin, dass Nick Kyrgios noch keinen bedeutsamen Titel gewonnen habe. Diese Argumentation griff auch Boris Becker auf, der dem Australier riet: „Erst einmal ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, um dadurch zu einem Vorbild für die Jugend zu werden.“
Folgenschweres Tennis-Event von Novak Djokovic
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Immerhin kreiste die Debatte auch darum, ob es eine gute Idee war, dass Novak Djokovic die Adria-Tour organisiert hatte, bei der es mehrere Corona-Infektionen (darunter auch Djokovic selber) gab. Ein Ende des Schlagabtauschs war am Dienstagvormittag nicht in Sicht. (mit sid)