Essen. Triathlon-Superstar Jan Frodeno absolviert im Home-Office die Ironman-Distanz. Er sammelt dabei 200.00 Euro für den Corona-Kampf. Ein Kommentar
Als in Frankreich die Ausgangssperre verhängt wurde, lief Elisa Nochomovitz auf seinem Balkon einen Marathon. Sieben Meter hin, sieben Meter zurück, am Ende schaffte der Franzose die 42,195 Kilometer in sechs Stunden und 48 Minuten. Aber die Zeit ist nebensächlich und es muss auch kein Marathon sein, wies der Mann aus Toulouse hin. Er wollte mit seiner Aktion lediglich ein Zeichen der Hoffnung setzen. Auch im Home-Office kann man Sport machen.
Erst recht nicht zur Nachahmung für uns Hobbysportler ist das zu empfehlen, was Jan Frodeno am Samstag in seinem Haus in Girona absolvierte: 3,8 Kilometer Schwimmen im Pool, 180 Kilometer Radfahren auf der Rolle und dann ein Marathon auf dem Laufband. Ihr wisst doch, dass ich eine Meise habe, hatte der dreimalige Ironmansieger von Hawaii seinen Fans gesagt. Der Star mit der Meise ist ein Topsportler, der voller kreativer Ideen sprüht.
Schlimme Zustände in spanischen Krankenhäusern
Jan Frodeno hat mit seinem Ironman im Home-Office nicht nur seine Popularität weiter gesteigert, er hat vor allem etwas Gutes getan. Rund 200.000 Euro konnte der 38-Jährige für den Kampf gegen das Coronavirus in seiner Wahlheimat Girona und für die Organisation „Laureus Sports for Good“ sammeln. Die ersten 10.000 Euro spendete Frodeno selbst. Der gebürtige Kölner weiß, wie schlimm die Bedingungen in den Krankenhäusern der spanischen Stadt sind. Sein früheres Kindermädchen, eine ausgebildete Krankenschwester, meldete sich freiwillig, um auf den Corona-Stationen zu helfen.
Jan Frodeno sagt, für ihn seien aktuell Krankenschwestern, Ärzte, Feuerwehrmänner und Polizisten unsere wahren Eisenmänner, die eine richtige Ausdauerpartie hinlegen. Kluge Worte eines Sportstars. Und wir alle sind selbst gerade in einem Marathon, der heißt: Viel zu Hause bleiben, Abstand halten. Noch sind wir nicht am Ziel, aber halten wir durch. Wie Jan Frodeno.