Köln. Die Pause in der 1. und 2. Handball-Bundesliga soll bis 16. Mai verlängert werden. Bis dahin wird auch klar sein, ob es zum Abbruch kommt.

Das Saison-Aus der Handballfrauen ist amtlich, die Volleyball-Bundesliga und die Deutsche Eishockey-Liga haben ihre Meisterschaften wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet. Andere Ligen pausieren – und hoffen auf das baldige Ende der Zwangspause. Darunter auch die 1. und 2. Handball-Bundesliga (HBL). Ein vorzeitiges Saison-Ende? Für Frank Bohmann, HBL-Geschäftsführer, ist dies die allerletzte Option. Stattdessen gibt es einen neuen Plan aus der Kölner Ligazentrale: „Wir wollen am Donnerstag beim virtuellen Treffen des HBL-Präsidiums und am Freitag bei der Video-Konferenz mit den Geschäftsführern unserer Klubs eine Ausweitung der Unterbrechung der Liga beschließen“, sagt der 55-Jährige im Gespräch mit dieser Zeitung. Soll heißen: Die Pause wird zwar verlängert, die Hoffnung auf das reguläre Beenden der Spielzeit bleibt aber bestehen – sofern ein Spielbetrieb seitens der Politik ab Mai wieder erlaubt sein sollte.

Zunächst galt der 23. April als Ende der unfreiwilligen Pause, nun ist der 16. Mai der Tag des möglichen Wiederbeginns. „Dann müssten wir den Spielbetrieb wieder aufnehmen, um den letzten Spieltag regulär am 24. Juni durchführen zu können“, sagt Bohmann. Endgültig aber wird über Abbruch oder Fortsetzung in der ersten Maiwoche entschieden. Bohmann: „Dann wissen wir, ob es weitergeht in der 1. und 2. Bundesliga. Oder eben nicht.“

Geisterspiele nicht ausgeschlossen

Um den Spielbetrieb zu sichern, werden auch Geisterspiele, wie sie im Fußball angedacht sind, nicht ausgeschlossen. Die Klubs senken derweil ihre Kosten durch Kurzarbeit oder freiwillige Gehaltseinschnitte ihrer Spieler. Auf 40 Prozent ihres Gehalts verzichten beispielsweise die Spieler der SG Flensburg-Handewitt, bei den Füchsen Berlin, beim SC Magdeburg und beim Zweitligisten Tusem Essen ist Kurzarbeit das Mittel der Wahl.

Dennoch mehren sich angesichts der schweren wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise auch kritische Stimmen, die ein vorzeitiges Ende der Saison fordern. Eine ist die von Jürgen Schweikardt, Trainer und Geschäftsführer beim TVB Stuttgart. „Es gibt so viele Unwägbarkeiten, dass ich mittlerweile für einen Abbruch votieren würde“, sagt der 39-Jährige. Selbst Andreas Wolff, Nationaltorhüter und wegen des vorzeitigen Saisonendes in Polen Meister mit Vive Kielce geworden, sieht ein Bundesliga-Aus aktuell als „alternativlos“ an. „Selbst wenn die Bundesliga weitergeht, wären die Mannschaften komplett aus ihrem Rhythmus. Das wollen die Zuschauer auch nicht sehen.“