Trondheim. Die deutsche Handball-Mannschaft hatte gegen Spanien keine Chance. Sie spielte planlos. Ideenlos. Hilflos. Ein Kommentar.

Man könnte sich mit den Ausrutschern der Konkurrenz trösten. Damit, dass auch die Handball-Macht Frankreich schon eine Partie verloren hat, dass am Samstagabend auch Weltmeister Dänemark völlig unerwartet strauchelte. Es ist jedoch ein sehr schwacher Trost nach der 26:33-Niederlage gegen Spanien, richtet sich der Blick des deutschen Teams doch so klar aufs EM-Halbfinale. Nun ist jedoch Gewissheit, dass dieser Weg ein sehr anstrengender sein wird. Einer, der möglicherweise gar nicht zu meistern ist.

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Denn es sind nicht nur die schlechten Voraussetzungen, mit denen die deutschen Handballer in die ihre Hauptrundengruppe einziehen könnten und in der die Spanier bei den zwei dort zu vergebenen Halbfinalplätzen schon jetzt die besseren Karten haben. Vielmehr ist es die Art und Weise, wie diese Niederlage zustande kam, die Sorgen macht. Die Planlosigkeit. Die Hilflosigkeit. Die Ideenlosigkeit.

Fehlenden Kampfgeist kann man dem deutschen Team nicht attestieren. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit war der Ausgleich phasenweise in Sicht, um dann doch wieder in der Ferne zu verschwinden. Das hatte mit der Klasse der Spanier zu tun, hatte mit der Tatsache zu tun, dass dem deutschen Team nun mal ein gelernter Spielmacher fehlt. Trotzdem kann das nur bedingt als befriedigende Entschuldigung herhalten.

Bundestrainer Prokop wird die Fehler aufarbeiten müssen

Uwe Gensheimer zeigte eine der schlechtesten Leistungen seiner Nationalmannschaftskarriere, die Torhüter Andreas Wolff und Johannes Bitter blieben ohne Glanzparaden und auch die Abwehr griff zu häufig nicht beherzt genug zu. Und gegen Spaniens offensive Deckung fiel den Rückraumspielern nicht viel ein. Warum? Spanien spielt seit Jahren gleich, mit fast identischem Personal.

Der Bundestrainer wird die Fehler aufarbeiten müssen, mit Lettland gibt es am Montag immerhin einen Gegner, um sich wieder Selbstvertrauen zu erarbeiten. Aber: Auch das ist ein schwacher Trost.