Essen. Der 33-Jährige übernimmt ab Sommer das Amt von Jaron Siewert, der bekanntlich zu den Füchsen Berlin wechselt. Naji kommt von Bayer Dormagen.

Der Handball-Zweitligist Tusem Essen hat einen Nachfolger für den scheidenden Trainer Jaron Siewert gefunden. Jamal Naji wird die Mannschaft von der Margarethenhöhe in der kommenden Saison übernehmen, egal, ob weiterhin in der 2. Liga oder im Oberhaus. „Er ist ein absoluter Wunschkandidat“, sagt Geschäftsführer Niels Ellwanger, „wir sind sehr froh, ihn für ein Engagement in Essen gewinnen zu können.“

Auch interessant

Man sei Naji in den vergangenen Jahren immer wieder begegnet, als die Jugendmannschaften des Tusem gegen seine Teams angetreten waren. Dort habe er immer einen positiven Eindruck hinterlassen, heißt es von den Verantwortlichen, die der A-Lizenz-Inhaber in einigen Gesprächen wohl schnell überzeugen konnte. Jamal Naji ist derzeit Jugendkoordinator beim Ligakonkurrenten TSV Bayer Dormagen und trainiert dort die A-Jugend in der Bundesliga. Zuletzt war er zusätzlich Trainer des Regionalligisten HSG Siebengebirge – sein Engagement für den Sport scheint also schier grenzenlos zu sein.

Als Aktiver schaffte es Naji bis zur 3. Liga

Der 33-Jährige ist in Bad Honnef geboren, hat marokkanische Wurzeln und spielte lange selbst Handball (Rückraum Mitte). Dabei wurde er mehrfach zu Lehrgängen der Jugend-Nationalmannschaften eingeladen. Naji schaffte es bis zur 3. Liga, konzentrierte sich nach einigen Verletzungen aber auf seine Trainerkarriere. Beim Tusem darf er nun den nächsten Schritt machen – einen recht großen. „Ich freue mich sehr über die Chance, bei so einem Traditionsverein arbeiten zu können. Ich werde die Herausforderung beim Tusem mit maximaler Intensität angehen“, verspricht Jamal Naji, der seinen Master in Politikwissenschaften und Geschichte absolviert hat.

Der eine geht, der andere bleibt: Cheftrainer Jaron Siewert wechselt nach Berlin, Co-Trainer Michael Hegemann (links) soll dem Tusem erhalten bleiben.
Der eine geht, der andere bleibt: Cheftrainer Jaron Siewert wechselt nach Berlin, Co-Trainer Michael Hegemann (links) soll dem Tusem erhalten bleiben. © Lars Heidrich/FFS

Der bisherige Trainer Jaron Siewert wird im Sommer nach drei Jahren in Essen den Tusem verlassen und zu den Füchsen Berlin zurückkehren. Dort wird er die Rolle des Chef-Trainers des Bundesligisten einnehmen und die Nachfolge von Velimir Petkovic antreten. Siewerts bisheriger Co-Trainer, Michael Hegemann, soll dem Tusem erhalten bleiben, „er ist unser Wunschkandidat für die Rolle des Co-Trainers“, sagt Niels Ellwanger. Der dreimalige Deutsche Meister von der Margarethenhöhe bleibt damit seiner Linie treu, auf junge Akteure zu setzen. Für den Geschäftsführer ist dieser Weg alternativlos. „Strategie, Leitlinie und Ausrichtung des Tusem ist seit Jahren die Entwicklung von jungen Talenten zu gestandenen Spielern. Wir sind sehr davon überzeugt, dass Jamal diese Aufgabe sehr gut meistern wird und dass sich die Mannschaft unter seiner Führung auch insgesamt positiv entwickeln wird.“

Bob Hanning gratuliert dem Tusem zur Verpflichtung

Naji selbst ist vom Konzept seines künftigen Klubs überzeugt: „Ich hatte vom ersten Gespräch an ein sehr gutes Gefühl und finde es toll, dass der Verein auf junge Trainer setzt.“ Bei dieser Verpflichtung hatte Bob Hanning, der Chef des Kooperationsvereins Füchse Berlin, übrigens nicht seine Finger im Spiel – anders als bei Siewert. „Aber er hat uns zu dieser Verpflichtung beglückwünscht“, freute sich Ellwanger. Damit ist für den Tusem bereits recht früh klar, wie es in der neuen Saison weitergeht. Jetzt liegt es ganz allein an der Mannschaft, in welcher Liga Jamal Naji als Trainer in Essen anfangen darf.