Essen. Die Finals 2020 werden an Rhein und Ruhr ausgetragen - eine gute Nachricht. Doch die hervorragende Idee hat ein Manko. Ein Kommentar.
Vieles steht noch im Konjunktiv: die Anzahl der Sportarten und auch deren genaue Aufteilung auf die Sportstätten. Aber Fakt ist: Die Finals 2020 werden an Rhein und Ruhr ausgetragen. Das ist erst einmal eine gute Nachricht. Erstens fand schon die erstmalige Austragung der Finals in diesem Jahr in Berlin bei den Zuschauern vor Ort und auch vor den Fernsehgeräten eine sehr gute Resonanz, zweitens ist die Region so sportbegeistert, dass auch die zweite Auflage gut angenommen werden dürfte.
Es geht aber um mehr als nur um Deutsche Meistertitel in voraussichtlich 15 Sportarten. Die Finals sollen auch ein Test für eine mögliche Bewerbung um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2032 sein. Abgesehen davon, dass eine Veranstaltung wie die Finals sowieso schon einige Nummern kleiner ausfällt als Olympia, werden die Titelkämpfe 2020 ein großes Manko haben, denn die Meister in der Leichtathletik und im Schwimmen werden im Juni nicht in Nordrhein-Westfalen ermittelt.
Ein Vorteil für Berlin
Ohne diese olympischen Kernsportarten ist der Stellenwert der Finals 2020 erheblich gemindert. So kann sich Rhein Ruhr nur bedingt im Kampf um die deutsche Bewerbung gegen Berlin empfehlen. Denn in der Hauptstadt zog in diesem Sommer die Leichtathletik die meisten Fans an. Rhein Ruhr hätte sich intensiver und früher darum bemühen müssen, die Leichtathletik-Meisterschaften von Braunschweig in die Region zu verlegen. Berlin kündigte schon den Konter an: Die Finals 2021 werden wohl dort über die Bühne gehen. Mit Leichtathletik und Schwimmen.