Doha. Die deutsche Zwischenbilanz dieser Leichtathletik-WM liest sich nicht erbaulich. Doch es ist zu früh für ein vernichtendes Urteil. Ein Kommentar.
Steven Müller, Deutscher Meister über 200 Meter: raus im Vorlauf. Mateusz Przybylko, Europameister im Hochsprung: raus in der Qualifikation. Christoph Harting, Olympiasieger im Diskuswurf: raus in der Qualifikation.
Auch Vizeeuropameisterin Gina Lückenkemper, die bei der Leichtathletik-WM in Doha unbedingt zeigen wollte, was sie kann, schied sang- und klanglos im 100-Meter-Halbfinale aus.
Für einen Lichtblick sorgte Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre als Vierter. Christin Hussong verpasste denkbar knapp eine Medaille mit dem Speer. Nur Gesa Felicitas Krause konnte mit Bronze über 3000 Meter Hindernis für Zählbares sorgen. Das war’s.
Die deutsche Zwischenbilanz dieser WM liest sich nicht gerade erbaulich. Man muss allerdings bedenken: Kaum einer der genannten Athleten durfte sich ernsthafte Hoffnungen auf eine Medaille machen. Dennoch waren viele Auftritte weit von dem entfernt, was die Sportler können.
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Doch es ist zu früh für ein vernichtendes Urteil. Die Wettbewerbe mit deutschem Medaillenpotenzial kommen erst noch. Johannes Vetter, Thomas Röhler und Andreas Hofmann zählen zu den Speer-Favoriten. Die Sprintstaffel der Frauen ist in diesem Jahr schon Weltjahresbestzeit gelaufen. Mit Cindy Roleder ist im Hürdenprint immer zu rechnen. Und Malaika Mihambo dürfte im Weitsprung nicht zu schlagen sein. Kein Grund also, diese WM schon komplett abzuhaken.