Stuttgart. Der frühere Wimbledon-Sieger sieht eine Verbindung zwischen der sinkenden Popularität der Sportart und der Präsenz von Tennis im TV.

Der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker hat die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF kritisiert und ihnen eine Mitschuld am darbenden Status der Sportart Tennis gegeben. Dass es keinen neuen Tennis-Boom in Deutschland gebe, «liegt an den Fernsehschaffenden» sagte Becker in einem Interview der «Stuttgarter Zeitung» und der «Stuttgarter Nachrichten» (Freitag). «So lange im öffentlich-rechtlichen Fernsehen lieber ein Drittligaspiel im Fußball als ein Wimbledon-Finale live übertragen wird – so lange wird sich daran wenig ändern. Da hat keine andere Sportart eine Chance.»

Die Rechte für die vier Grand-Slam-Turniere im Tennis sind aktuell alle vergeben. Für das Wimbledon-Finale im vergangenen Jahr hatte das ZDF kurzfristig beim Rechteinhaber Sky eine Sub-Lizenz erworben und den Sieg von Angelique Kerber gegen Serena Williams live übertragen. Die TV-Rechte für die Turniere in Melbourne (Australian Open), Paris (French Open) und New York (US Open) liegen bei Eurosport. (dpa)