Nove Mesto/Frankfurt. Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier feiert am Freitag in Nove Mesto und damit schneller als gedacht ihr Comeback im Biathlon-Weltcup.

Biathlon-Star Laura Dahlmeier feiert am Freitag im tschechischen Nove Mesto das ersehnte Weltcup-Comeback - genau dort also, wo einst ihr Stern aufgegangen war. Die Nominierung der Doppel-Olympiasiegerin, die so schnell wie nur möglich die Misere der erfolgsverwöhnten DSV-Athletinnen beenden soll, gab der Deutsche Skiverband (DSV) am Mittwoch offiziell bekannt.

Dahlmeier schwärmt von Nove Mesto

"Nove Mesto ist für mich ein sehr spezieller und ziemlich besonderer Ort", schwärmte Dahlmeier in den Sozialen Medien: "Wenn ich daran denke, werden wundervolle Erinnerungen in mir geweckt." Die sie prompt mit den entsprechenden Bildern untermalte.

Für die Rückkehr hätte es also keine passendere Station geben können. 2013 hatte Dahlmeier in Nove Mesto als frischgebackene Juniorenweltmeisterin ihr erstes Rennen auf der ganz großen Bühne bestritten und bei der WM in der Staffel ihr ungeheuerliches Potenzial angedeutet. In Tschechien feierte die mittlerweile siebenmalige Weltmeisterin am 7. Februar 2015 auch den ersten der bislang 19 Weltcup-Siege - rein zufällig im Sprint.

Trainer warnt vor zu hohen Erwartungen an Dahlmeier

Und obwohl mit dem Rennen über 7,5 km am Freitag (17.30 Uhr/ARD und Eurosport) auch Dahlmeiers Comeback beginnt und am Samstag mit dem Verfolger auch noch ihr Lieblingsrennen folgen wird, warnte der deutsche Disziplin-Trainer Florian Steirer vor zu hohen Erwartungen: "Laura ist gesundheitlich wieder voll belastbar. Es ist aber absolut zweitrangig, welche Platzierungen sie bei diesen Rennen erreicht."

Die blanken Zahlen interessieren Dahlmeier selbst vermutlich auch nur bedingt, die 25-Jährige ist erst einmal extrem erleichtert, wieder im Zirkus der Großen mitzumischen. Das bewies auch die chillige Musik auf der Autofahrt nach Tschechien, die sie auf Instagram mit ihren 134.000 Followern teilte. "Ich kann es einfach nicht erwarten, wieder unterwegs zu sein", heißt es zu Beginn des Country-Songs "On the road Again" von Willie Nelson.

Die Biathlon-Mannschaft braucht Dahlmeier

Allerdings konnte es nicht nur Dahlmeier kaum erwarten, wieder Teil des Weltcup-Teams zu sein. Nach dem schlechtesten Einstieg der DSV-Frauen in den Winter aller Zeiten - bei den ersten Stationen schaffte es keine einzige auf das Podest - stellten die Verantwortlichen fest, dass dem Rest des Teams (noch) die Qualität für die absolute Weltspitze fehlt.

"Eine Sportlerin hat in der Vergangenheit viel kaschiert", sagte Kristian Mehringer, der andere Trainer der deutschen Frauen, nach dem zurückliegenden Weltcup in Hochfilzen mit Blick auf Dahlmeier: "Und wenn eine Sportlerin auf dem Podium steht, interessiert es keinen, wenn andere 20. oder 30. werden."

Die WM im März ist das Ziel

Das Podium, das eigentlich immer der Anspruch der ehrgeizigen Dahlmeier ist, dürfte in den kommenden Tagen aber auch für den Star der Szene nur mit viel Glück und einer perfekten Leistung zu erreichen sein. Das ist allerdings leicht zu verschmerzen, da der Formaufbau ohnehin auf die WM in Östersund im März ausgerichtet ist und eine ganz andere Sache viel mehr Bedeutung besitzt: Laura Dahlmeier, schrieb der DSV passend, ist endlich "back in the game"!