Los Angeles. LeBron James spielt nun für die Lakers und würfelt damit die NBA-Verhältnisse durcheinander. Sieben Deutsche mischen mit.
Als der König sich für ein neues Reich entschied, hatte dies Auswirkungen auf die gesamte Liga. LeBron James, der derzeit beste Basketballer der Welt, spielt nun für die Los Angeles Lakers und hat damit die Machtverhältnisse in der nordamerikanischen Profiliga NBA verschoben. Doch reicht es gleich zum Titel? Eine Einschätzung zu der in der Nacht auf Mittwoch beginnenden Saison, in der auch sieben Deutsche mitmischen - so viele wie nie zuvor.
Der James-Wechsel
Zum zweiten Mal hat Über-Basketballer LeBron James sein Heimatteam Cleveland Cavaliers verlassen. Mit nun 33 Jahren wird sein Wechsel zu den Los Angeles Lakers wohl sein letzter gewesen sein. Die Mission: das einstige Glamour-Team aus Kalifornien zurück zu alter Größe führen. James unterschrieb einen Vierjahresvertrag für 153,3 Millionen Dollar. Damit hat Lakers-Präsident und Basketball-Legende Earvin „Magic“ Johnson Planungssicherheit und wird wohl in der kommenden Saison zum ganz großen Schlag ausholen und dem Mann, den sie ehrfürchtig nur den „King“ nennen, weitere Superstars zur Seite stellen. Das derzeitige Team wurde mit Veteranen wie Rajon Rondo und Lance Stephenson verstärkt. Spielern, die ihre ganz großen Tage eigentlich hinter sich haben. Auch wenn James immer wieder bewiesen hat, dass er ein Team fast im Alleingang ins Finale führen kann, wird dies wohl in dieser Saison nicht funktionieren.
Die Verfolger
Warum die Lakers wohl nicht ins Finale kommen? Weil die Konkurrenz in der West-Hälfte der Liga zu stark ist. Allen voran die Golden State Warriors. Der Titelverteidiger um die Superstars Kevin Durant und Stephen Curry blieb im Kern zusammen, und wenn der noch verletzte Center DeMarcus Cousins in ein paar Wochen dazustößt, dürfte das Team aus dem kalifornischen Oakland auf dem Weg zum vierten Titel binnen fünf Jahren nicht zu stoppen sein. Die Houston Rockets mit Superstar James Harden dürften den Lakers als Warriors-Herausforderer Nummer eins noch einige Schritte voraus sein.
Die Cleveland Cavaliers spielen nun ohne LeBron James - und somit auch keine Rolle mehr in Sachen Finaleinzug. In der schwächeren Osthälfte der Liga sind somit die Boston Celtics um James-Lehrling Kyrie Irving nun der größte Endspiel-Favorit.
Die Deutschen
Sieben Deutsche in der weltbesten Basketball-Liga - das hat es noch nie gegeben. Der Name Dirk Nowitzki fällt traditionell zuerst. 41 Jahre alt, als sechstbester Punktesammler der NBA-Geschichte (31.187) in seine 21. Saison mit den Dallas Mavericks gehend. Nowitzki ist eine lebende Legende, daran wird auch seine Reservistenrolle nichts ändern, die ihm erstmals in seiner langen Karriere blüht. Es wird wohl Nowitzkis letztes Jahr sein - auch wenn der 2,13-Meter-Mann seine Zukunft wie gewohnt offen lässt. Zu Saisonbeginn muss Nowitzki aufgrund von Knöchelproblemen aber noch mindestens zwei Wochen pausieren. Dann wird der Würzburger auf eine Vielzahl deutscher Spieler treffen, die er zum Wechsel in die USA inspiriert hat. Wie seinen Teamkollegen Maxi Kleber (26), in seine zweite Saison in Dallas gehend. Daniel Theis (26), ebenfalls in seinem zweiten Jahr, könnte mit den Boston Celtics gar ins Finale einziehen. Ihre Premiere feiern gleich drei Spieler: Moritz Wagner (21) aus Berlin, den die L.A. Lakers von der Universität von Michigan rekrutierten. Im Team von Superstar LeBron James steht ebenfalls der erst 18-jährige Isaac Bonga vom Bundesligisten Frankfurt Skyliners. Nationalspieler Isaiah Hartenstein (20) hat sich derweil durch gute Leistungen im Reserveteam der Houston Rockets für einen Vertrag empfohlen. Und dann ist da noch Aufbauspieler Dennis Schröder, Anführer des Nationalteams und nach fünf Jahren bei den Atlanta Hawks nun Teil der Oklahoma City Thunder. Der 25-jährige Aufbauspieler muss gleich Verantwortung übernehmen und wird als Ersatz von Superstar Russel Westbrook gefragt sein, dessen Einsatz nach einer Knieoperation nicht sicher ist.
Die NBA im TV
Kostenfrei ist die NBA nur bedingt in Deutschland zu sehen. Jeweils sonntags überträgt das Internetportal spox.com ein Spiel pro Woche. Kostenpflichtig ist der Streamingdienst DAZN, der während der regulären Saison knapp 200 Partien überträgt, gleiches gilt für den Sender Sport1 US. Wer alle Spiele live und als Aufzeichnung verfolgen will, muss auf das offizielle Angebot der NBA zurückgreifen, den sogenannten League Pass (Ca. 200 Euro).
In der Nacht auf Mittwoch gibt es zwei Spiele: Die Boston Celtics mit dem Deutschen Daniel Theis empfangen die Philadelphia 76ers (2 Uhr) und Titelverteidiger Golden State Warriors trifft auf Dennis Schröders Oklahoma City Thunder (4.30 Uhr).