New York/Essen. Bei den Grand Slams setzten sich 2018 wieder die Routiniers durch. Die Sternstunde der deutschen Tennis-Hoffnung wird noch kommen. Ein Kommentar.

Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und nochmal Novak Djokovic. Wer auf die Sieger der diesjährigen Grand-Slam-Turniere blickt, könnte meinen, in einer Zeitschleife gefangen zu sein. Seit mehr als einem Jahrzehnt spielt dieses unglaubliche Trio die wichtigsten Turniere unter sich aus. 47 der letzten 55 Grand-Slam-Titel gingen auf das Konto der drei. Dabei ist Djokovic 31, Nadal 32 und Federer gar 37 Jahre alt. Wo bleiben die Nachfolger?

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Alexander Zverev würde lieber schon heute als morgen in die Phalanx der Dauer-Titelträger stoßen. Doch auch das Jahr 2018 verlief für den 21-Jährigen auf Grand-Slam-Ebene mal wieder enttäuschend. Dreimal war bereits in der dritten Runde Schluss, bei den French Open ging es immerhin ins Viertelfinale. Erste Kritiker sprechen bereits von einem Grand-Slam-Fluch. Das ist übertrieben.

Es reicht ein Blick auf die Größten ihres Fachs. Roger Federer gewann erst kurz vor seinem 22. Geburtstag zum ersten Mal in Wimbledon. Zuvor war auch für ihn häufig in der ersten Woche eines Grand Slams Schluss.

Novak Djokovic triumphierte zwar im Alter von 20 Jahren bei den Australian Open. Der Durchbruch gelang aber erst drei Jahre später. Zverev sollte also weiter Ruhe bewahren. Die Blockade in dessen Kopf zu lösen, dürfte die wichtigste Aufgabe seines neuen Trainers Ivan Lendl sein. Der weiß, wovon er spricht: Bei seinem ersten Grand-Slam-Triumph in Paris war Lendl 24.