Essen. Am letzten regulären NFL-Spieltag qualifizierten sich Buffalo Bills für die Play-offs - weil die schon ausgeschiedenen Cincinnati Bengals halfen.

Der Dank der Buffalo Bills ist geflügelt und frittiert: Zum ersten Mal seit 18 Jahren qualifizierten sie sich für die Play-offs der US-Profi-Football-Liga NFL – und das dank der Schützenhilfe der bereits ausgeschiedenen Cincinnati Bengals. „Danke. Danke. DANKE!“, schrieben die Bills am Neujahrstag in einer Mail und übermittelten zudem das Versprechen, eine ganze Menge Chicken Wings nach Cincinnati zu schicken – denn die heißen in den USA „Buffalo Wings“.

Spannender hätte der letzte Spieltag der regulären Saison für die Bills um Quarterback Tyrod Taylor nicht laufen können. Sie erfüllten ihre Pflicht und gewannen bei den Miami Dolphins in einem aufregenden Spiel mit 22:16. Allerdings mussten sie hoffen, dass Konkurrent Baltimore Ravens gegen die Cincinnati Bengals verliert. 45 Sekunden vor Schluss führten die Ravens aber mit 27:24 – die Bills hockten zitternd in ihrer Kabine und schauten auf die Bildschirme. Dann gelang Bengals-Quarterback Andy Dalton ein 49-Yard-Touchdown-Pass – und in der Kabine der Bills brach das Party-Chaos aus.

Zwölf von 32 NFL-Teams haben sich für Play-offs qualifiziert, die am kommenden Samstag beginnen. Zwei werden 4. Februar in Minneapolis um den Super Bowl spielen. Für die Bills ist allein die Qualifikation ein Erfolg – bei den Jacksonville Jaguars (Sonntag, 19 Uhr) dürften sie chancenlos sein.

New England Patriots zählen zu den Top-Favoriten

Zu den Favoriten gehören Titelverteidiger New England Patriots und deren Dauerrivale Pittsburgh Steelers – beide Teams hatten sich längst qualifiziert. Neu im Kreis der Super-Bowl-Anwärter sind die Los Angeles Rams und die Philadelphia Eagles. Vorjahresfinalist Atlanta Falcons gelang erst am letzten Spieltag die Qualifikation: Die Falcons besiegten die Carolina Panthers mit 22:10.

Für einen der begabtesten Spieler der NFL bedeutete dieser Erfolg der Falcons hingegen das Aus: Quarterback Russell Wilson von den Seattle Seahawks muss in den Play-offs zuschauen. Keiner warf bisher mehr Touchdownpässe als Wilson, der sich den Spitznamen „Houdini“ verdiente, da er sich regelmäßig aus aussichtslosen Situationen befreien konnte. Doch um Wilson herum überzeugte Seattles Offensive selten. Das Resultat: Nach fünf Play-off-Teilnahmen in Folge flog der Super-Bowl-Gewinner von 2013 raus.

Wilson, der als Kandidat für die Auszeichnung als bester Spieler der Saison galt, wird diesen Preis nun nicht bekommen. Dass es ein Spieler der Bills wird, ist ebenfalls wenig wahrscheinlich. Aber das werden sie verschmerzen können.

Die Play-offs in der Übersicht

  • Wild-Card-Spiele: Tennessee Titans - Kansas City Chiefs (Sa., 6. Januar, 22.35 Uhr), Los Angeles Rams - Atlanta Falcons (Sa./So., 6./7. Januar, 2.15 Uhr), Jacksonville Jaguars - Buffalo Bills (So., 7. Januar, 19.05 Uhr), New Orleans Saints - Carolina Panthers (So., 7. Januar, 22.40 Uhr)
  • In den Divisional Play-offs haben die Philadelphia Eagles (Sa., 13. Januar, 22.35 Uhr), die New England Patriots (Sa./So., 13./14. Januar, 2.15 Uhr) sowie die Pittsburgh Steelers (So., 14. Januar, 19.05 Uhr) und die Minnesota Vikings (So., 14. Januar, 22.40 Uhr) Heimrecht.
  • Die Conference Championships steigen am Sonntag, 21. Januar um 21.05 Uhr (AFC) und 0.40 Uhr (NFC).
  • Der Super Bowl findet am Sonntag, 4. Februar, in Minneapolis statt.