Essen. . Am Sonntag starten die French Open. Die Tennis-Bundestrainer Rittner und Kohlmann setzen auf ihre Topspieler. Kerber nicht in bester Verfassung.
Es erinnert fast an früher, an die späten 80er- oder an die 90er-Jahre. Ein Deutscher in den Top 10, eine Deutsche auf Platz eins der Weltrangliste. So etwas gab es seit Steffi Graf und Boris Becker nicht mehr. Zwar haben sowohl Alexander Zverev als auch Angelique Kerber nicht den nächsten Tennisboom ausgelöst, aber immerhin: Das Interesse an diesem Sport steigt, seit Deutschland wieder eine Rolle auf den internationalen Tennisbühnen spielt.
Bei den am Sonntag beginnenden French Open (bis 11. Juni, täglich ab 11 Uhr live auf Eurosport) werden Kerber (29) und Zverev (20) im Fokus stehen. Auch wenn es noch einige andere DTB-Akteure gibt, die in Paris nicht nur den Eiffelturm besichtigen wollen. Wie stehen die Chancen von Zverev und Kerber beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres? Die beiden Bundestrainer Barbara Rittner und Michael Kohlmann schätzen es ein.
Auch interessant
Barbara Rittner über …
... Angelique Kerber: Sie hatte in den vergangenen Wochen mit ihrem Oberschenkel zu kämpfen, die Ergebnisse entsprechen sicher nicht ihrem Anspruch. Ich hoffe, dass sich Angie bei den French Open auf die Stärken besinnt, die sie zur Nummer eins der Welt gemacht haben. Sie hat in Paris keine Punkte zu verteidigen – vielleicht kann sie dadurch befreiter aufspielen. Wichtig ist, dass sie gut ins Turnier hineinfindet.
… Julia Görges: Niemand will in der ersten Runde gegen Julia ausgelost werden, die gesetzten Spielerinnen haben alle großen Respekt vor ihr. Sie ist in einer starken Form.
... das Fehlen von Serena Williams: Serena fehlt nicht nur bei den French Open, sondern generell auf der Tour. Sie ist eine schillernde Persönlichkeit, ich wünsche mir wirklich, dass sie nach der Geburt ihres Kindes zurückkehrt. Ich glaube aber, dass es nicht so einfach wird, wie sie sich das vielleicht vorstellt.
Michael Kohlmann über ...
Alexander Zverev: Dank seines Erfolges in Rom wird er an Position neun gesetzt sein, was wichtig ist, da er dadurch den großen Namen zunächst aus dem Weg geht. Er hat in diesem Jahr schon drei Turniere gewonnen, sein Sieg am Wochenende beim Masters in Rom war das bisherige Highlight seiner Karriere. Er hat gezeigt, dass er in Topform ist. Was in Paris möglich ist, das ist schwer zu prognostizieren. Aber ich bin überzeugt, dass er sehr gute Chancen hat, die zweite Woche zu erreichen. Reif für einen Grand-Slam-Titel ist er. Er gehört nach seinem Sieg in Rom für mich zum Kreis der French-Open-Favoriten.
… seinen Top-Favoriten: Definitiv Rafael Nadal! Der Spanier ist das Nonplusultra auf Sand – er wird heiß darauf sein, seinen zehnten Titel in Roland Garros zu gewinnen.