New York. Die einstige Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki fällt nach dem Aus bei den US Open in New York aus den Top 100 der Welt.
Wenn man weiß, wie Sabine Lisicki Tennis spielen kann, ist es manchmal nicht leicht, ihr zuzusehen. So ein Tag, an dem alles daneben ging, war es bei der Niederlage der Berlinerin in der ersten Runde der US Open, als sie nominell gegen Julia Putinzewa verlor (1:6, 2:6), aber in erster Linie gegen sich selbst. Eine Niederlage, die Konsequenzen haben wird – wenn in zwei Wochen eine neue Weltrangliste erscheint, wird sie nicht mehr zu den besten 100 Spielerinnen gehören.
Zverev und Görges in Runde zwei
Nach Startschwierigkeiten und einem Schlägerwurf hat Alexander Zverev das deutsche Erstrunden-Duell mit Daniel Brands für sich entschieden und die zweite Runde der US Open erreicht. Der 19 Jahre alte Hamburger setzte sich am Dienstag in New York nach 2:35 Stunden mit 3:6, 6:1, 6:4, 7:6 (7:4) gegen den Deggendorfer durch.
Nach dem Sieg seines zehn Jahre älteren Bruders Mischa tags zuvor stehen erstmals die beiden Zverev-Brüder bei einem Grand-Slam-Turnier gemeinsam in Runde zwei. "Das ist etwas Besonderes. Ich freue mich sehr für ihn, das ist ein Riesen-Erfolg", sagte Alexander Zverev. Bei den Damen zog Annika Beck durch einen 7:6 (8:6), 6:3-Sieg gegen die argentinische Qualifikantin Nadia Podoroska in die zweite Runde ein. Julia Görges erreichte als fünfte deutsche Tennisspielerin die zweite Runde. Die 27-Jährige aus Bad Oldesloe feierte am Dienstag einen 6:3, 6:2-Erfolg gegen die Belgierin Yanina Wickmayer.
Ausgeschieden sind neben Brands auch Philipp Kohlschreiber und Benjamin Becker. Kohlschreiber gab gegen den Franzosen Nicolas Mahut beim Stand von 3:6, 5:7, 0:1 auf. Becker unterlag dem an Nummer sechs gesetzten Japaner Kei Nishikori 1:6, 1:6, 6:3, 3:6. (dpa)
Vor zwölf Monaten hatte Sabine Lisicki in New York die vierte Runde erreicht, doch sie war dabei schon am Knie verletzt und fiel danach in den restlichen Wochen des Jahres wegen dieser Verletzung aus. Im Januar in Australien kehrte sie zurück, und rückblickend betrachtet glaubt sie, das sei ein Fehler gewesen, sie habe zu früh angefangen. Aber es gab auch andere Gründe für ihre Niederlagen. Im März wurde die Trennung von ihrem Freund Oliver Pocher publik, zwei Monate später gab sie nach einem Jahr der Zusammenarbeit schon wieder die Trennung von ihrem Trainer Christopher Kas bekannt.
Die 26-Jährige suchte und fand einen neuen Coach, den Spanier Salvador Navarro, mit ihm erreichte sie die dritte Runde in Wimbledon, doch Anfang August endete auch diese Episode nach nur drei Monaten. Sie sagt, er habe sie nicht so oft betreut, wie sie sich das vorgestellt habe, das Training sei nicht kontinuierlich gewesen. Also landete sie wieder in Bradenton/Florida in der Akademie von Nick Bollettieri, ihrer zweiten Heimat. Wieder einen neuen Trainer zu suchen, mag sie sich im Moment nicht vorstellen; sie sagt, es müsse endlich Ruhe einkehren.
Provokation durch Pocher und Kas
Aber das ist meist leichter gesagt als getan. Sie war ziemlich entsetzt, als sie feststellte, dass ihr Ex-Freund dieser Tage in New York bei den US Open per Akkreditierung quasi offiziell zum Team ihres Ex-Trainers gehört, der seit einigen Wochen eine andere deutsche Spielerin betreut, Mona Barthel. Diese Geschichte ist zumindest eine Provokation der beiden ehemaligen Partner, eigentlich aber eher eine Unverschämtheit. Lisicki versichert, sie sei motivierter denn je zurückzukommen. Vielleicht noch in diesem Jahr, das sie am liebsten vergessen würde.