Miami. . Die Tennis-Bundestrainerin Barbara Rittner beobachtet nach einigen Leistungsknicks wieder einen Aufwärtstrend bei Petkovic und Co.. Ein Interview.
Am 18. und 19. April wird das deutsche Fed-Cup-Team im Halbfinale in Sotschi gegen Russland spielen. Beim WTA-Turnier in Miami beobachtete Bundestrainerin Barbara Rittner ihre Spielerinnen und zog ihre Schlüsse.
Die auffälligsten Ergebnisse Ihrer Kandidatinnen hatte zuletzt Sabine Lisicki. Wie schätzen Sie die Entwicklung ein?
Barbara Rittner: Sabine hat wieder Geduld und Spielwitz und die Art von Tennis gezeigt, die sie spielt, wenn sie gut ist. So ist sie natürlich eine gefährliche Spielerin, die jeden schlagen kann, und dann macht es auch wieder richtig Spaß, ihr zuzuschauen.
In Miami spielten zwei Ihrer Kandidatinnen gegeneinander. Wie hat Ihnen die Partie zwischen Lisicki und Julia Görges gefallen?
Rittner: Ich saß stolz auf der Tribüne, weil es ein tolles Match war. Die beiden haben unter schwierigen Bedingungen super Tennis gezeigt, sie haben sich super respektvoll verhalten, auch beim Shakehands – wie man sich das wünscht. Das war Werbung fürs deutsche Tennis.
Ist Lisicki in der aktuellen Form in Sotschi eine Option fürs Einzel?
Rittner: Auf jeden Fall – das wird eine ganz schwere Entscheidung unter mehreren starken Spielerinnen.
Machen Sie sich Sorgen um Angelique Kerber, die zuletzt oft ratlos wirkte und verlor? Oder finden Sie nach den Eindrücken von Miami, dass sie trotz der Niederlage gegen Swetlana Kusnezowa auf dem Weg der Besserung ist?
Rittner: Ich habe sie im Training gesehen, und da spielt sie wirklich sehr gut. Sie lässt auf jeden Fall nicht den Kopf hängen, was das Wichtigste für mich ist. Was das Spielerische betrifft, hoffe ich, dass das bald wieder ins Match transportiert werden kann; das ist eine Sache des Selbstvertrauens. Wenn Angelique das wieder hat, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder vorn mitspielen kann.
Wie sieht es mit der deutschen Nummer eins Andrea Petkovic aus?
Rittner: Sie hatte nach Indian Wells noch mal eine etwas schwierigere Phase. Sie hat viel trainiert, und wenn sie dann müde wird, dann ist sie ja oft zu kritisch mit sich. Ich habe ihr hier beim Training liebevoll den Kopf gewaschen, und ich glaube, das hat ein bisschen geholfen.
Sie haben erfahren, dass die russische Nummer zwei, Jekaterina Makarowa, nicht spielen wird?
Rittner: Makarowas Trainerin hat mir in der Umkleide gesagt: Wir fahren nicht.
Wie sähe die russische Mannschaft dann voraussichtlich aus?
Rittner: Scharapowa, Kusnezowa, Pawljutschenkowa und Wesnina – das ist immer noch ein gutes Team,
Sie sind aber jetzt optimistischer als noch vor zwei, drei Wochen?
Rittner: Ich bin eh optimistisch, was Sotschi angeht. Die Pflicht haben wir mit dem Sieg in Stuttgart gegen Australien, der eh eng genug war, erfüllt, jetzt kommt die Kür.