Essen. Der Schweizer Skisprung-Olympiasieger Simon Ammann ist in Bischofshofen schwer gestürzt, der Tross zieht weiter zum nächsten Springen. Ein Kommentar.

Es war ein Sturz, bei dem jedem, der zugeschaut hat, das Herz fast stehen geblieben ist. Glücklicherweise gab es eine Stunde nach dem Horror-Unfall eine erste Entwarnung: Dem Schweizer Skispringer Simon Ammann geht es den Umständen nach entsprechend gut. Er ist bei Bewusstsein und kann Beine und Arme bewegen.

Der viermalige Olympiasieger ist keiner, der ein unnötiges Risiko eingeht. Er ist einer der erfahrensten Springer im Feld und weiß, was er tut. Aber wie all’ seine Kollegen aus dem Weltcup-Zirkus bewegt er sich in einer extremen Risiko-Sportart. Wer einmal oben auf einer Skischanze gestanden hat, dem ist es unbegreiflich, wie man sich von dort in die Tiefe stürzen kann.

Nervenkitzel als Reiz

Eine Windböe, eine Bodenwelle, und schon kann es passiert sein. Aber natürlich lebt das Skispringen nicht zuletzt genau von diesem Nervenkitzel, der eine hohe Fernseh-Einschaltquote garantiert. Und je besser die Quote, umso interessanter wird der Sport für Sponsoren.

Ein Kreislauf, aus dem es außer dem Ausstieg kaum ein Entkommen gibt. Also werden die Springer nach kurzem Durchatmen weiterziehen zur nächsten Schanze. Das Risiko wird auch dort wieder mitfliegen.