Darmstadt/Essen. Während in London die All England Championships laufen, quält sich Tennis-Star Andrea Petkovic in der Reha für ihr Comeback. In unserem Interview via Twitter spricht “Petko“ über ihre Rückkehr, die deutschen Chancen in Wimbledon und die Olympischen Spiele.
Während in London die All England Championships laufen und Sabine Lisicki und Angelique Kerber um den Einzug ins Halbfinale von Wimbledon kämpfen, ist Andrea Petkovic gerade mit ihrem Reha-Programm im "remedia" in Darmstadt fertig. Nach der Operation ihres doppelten Bänderrisses will sich "Petko" bald wieder in die Weltspitze des Tennis spielen. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, der viel Disziplin voraussetzt. Disziplin, die Petkovic an den Tag legt. Aber nicht mehr am Dienstagabend, denn da feiert die 25-Jährige den Geburtstag ihres Vaters Zoran. Und ganz nebenbei stellte sich Petkovic im "Twinterview", einem Interview via Twitter, den Fragen von DerWesten-Redakteur David Nienhaus. "Ich habe solange Zeit, bis die anderen Gäste genervt sind", schmunzelt sie fröhlich im Vorgespräch und los geht's.
Hallo @andreapetkovic (Das ist der Twittername von Andrea Petkovic. Anm. d. Red.). Man erwartet von uns eigentlich gerade, dass wir Tennis gucken: Sabine Lisicki gegen Angelique Kerber. Ich gucke...
Andrea Petkovic: @ruhrpoet (Das ist der Twittername von Redakteur David Nienhaus. Anm. d. Red.).Wie gesagt, ich verfolge alles per livescore und plädiere hiermit offiziell für Tennis im free TV! Scheint spannend zu sein.
Was ist da denn gerade in Wimbledon los? Du erfindest immer neue Wörter. Passt: superfantastischkrasshammerhart?
Petkovic: Absolut Deutsches-Tennis-Ollen-Wimbledon-Viertelfinale-WÜRDIG!! Bessere Werbung für unseren Sport gibt es gar nicht!
Du sagst es - was muss denn noch passieren, um wieder mehr Tennis im Free-TV zu zeigen? Hast du einen Masterplan?
Petkovic: Eigentlich können die Jungs und Mädels momentan nicht wirklich viel mehr machen. Vielleicht noch ein Slam gewinnen - das wär's!
Übrigens: Game. Set. Match für Angelique Kerber. Hättest du damit gerechnet?
Petkovic: Damit gerechnet kann man sicher nicht sagen. Angie war so konstant dieses Jahr, aber Bine ist auf Rasen einfach auch der Hammer.
Wie sehr blutet dir das Herz, deine Mädels da spielen zu sehen und selbst nach der Operation in der müßigen Reha zu sein?
Petkovic: Ich HASSE Reha! Es NERVT ohne Ende. Aber: Wat mut, dat mut. Solange die Mädels gewinnen, ist das Bluten halbwegs gestillt :)
Hast du auch ein bisschen Bedenken, dass Kerber und Co. dir den Rang ablaufen? Immerhin: Sie ist Nummer acht der Welt.
Petkovic: Ach was, Konkurrenz belebt das Geschäft!
Und wie viel Freundschaft ist in der Konkurrenz möglich?
Petkovic: Die deutschen Mädels u Ana Ivanovic würde ich getrost als Freundinnen bezeichnen.Meine ALLERBESTEN Freunde sind alles Darmstädter.
So. Und jetzt die häufigste Frage, die wir für dich via Twitter bekommen haben: Wann stehst du endlich wieder auf dem Platz?
Petkovic: Ich stehe bereits wieder auf dem Platz, allerdings nur aus'm Stand. Kein Unterschied zu sonst also (lacht).
Du hast einen Jammer-Tweet abgesetzt in den vergangenen Tagen - bei wieviel Prozent bist du schon?
Petkovic: Es dauert noch ein bisschen. Nach so 'ner Operation ist die Muskulatur einfach wie weg geblasen - Gemeinheit ;)
Ohne Muskulatur hilft auch alles Adrenalin nichts. Würde es für Olympia reichen? Morgen wird nominiert...
Zwischendurch meldet sich die Darmstädterin zwischen den Zeilen: "Letzten zwo Fragen, bitte. Der Vaddddeeeerr guckt schon zickig ;)"
Petkovic: Puh, es wird knapp. Ich arbeite hart an mir. Jeden Tag mindestens 5-6 Stunden, aber wenn der Körper nicht will, hilft nix.
Okay. Letzten zwo Fragen: Olympia findet ja auch noch mal 2016 statt. Dann bist auch immer noch jung und knackig...
Petkovic: Das ist dann auch mein Ziel. Ich bin dann auch schon steinalt und wer weiß, was ich danach mache.
Und zum Schluss: Wer gewinnt Wimbledon? Schafft es einer der deutschen Teilnehmer?
Petkovic: Ich hoffe und glaube ganz fest daran: Angie! Und einer der deutschen Herren mind. Halbfinale! Wohooo! Tschüüüsss
Was ist ein Twinterview?
Es ist ein Interview der etwas anderen Art. „14 Fragen in 140 Zeichen“ heißt die neue Serie bei DerWesten, in der Sportler über den Kurznachrichtendienst „Twitter“ interviewt werden – ein Twinterview. Das Twinterview soll nicht durch den Standard eines normalen Interviews oder besonderen Tiefgang bestechen. Es ist ein Interview für zwischendurch.
Weitere Twinterviews...
- mit Sercan Güvenisik (Fußball)
- mit André Schürrle (Bayer Leverusen)
- mit Hans Sarpei (Internet-Kult)
- mit Reiner Calmund (Ehemaliger Fußballmanager)
- mit Marko Marin (Fußballer )
- mit Steffen Hamann (Bayern-Basketballer)
- mit Susanne Riesch (Ski-Rennfahrerin)
- mit Karsten Tadda (Basketballer)
- mit Anna-Lena Grönefeld (Tennisspielerin)