Essen. Die Frage ist nicht, ob Franziska van Almsick sympathisch ist oder sich als Sportschau-Moderatorin behaupten könnte. Die Frage ist: Ist die ARD der Auffassung, dass der Faktor Prominenz und Glamour das entscheidende Qualifizierungsmerkmal ist?

Die Frage ist nicht, ob Franziska van Almsick sympathisch ist (was viele Fans, die an die kleine Schwimm-Franzi, das erste gesamtdeutsche Wunderkind, denken, bestimmt bejahen). Die Frage ist auch nicht, ob die 33-Jährige nach vielen Castings und Schulungen in der Lage sein wird, sich bei der Moderation der Sportschau souverän vor der Kamera zu behaupten (was am Ende sicher klappen wird). Sogar die Frage, ob ein gebührenfinanzierter Sender auf externe Kräfte setzen sollte, erscheint bei einem ARD-Gesamtbudget von 6,3 Milliarden Euro fast kleinkariert.

Die Frage ist: Was ist die ARD mit neun Rundfunkanstalten und mehr als 20.000 fest angestellten Mitarbeitern für ein Laden, dass sie es nicht schafft, aus seinem Angebot von ausgebildeten und engagierten Nachwuchskräften, die den Neigungsberuf des Journalisten gewählt haben, einen Moderator für die renommierteste Sportsendung im Fernsehen zu finden? Oder sind die ARD-Entscheider ohnehin der Auffassung, dass der Faktor Prominenz und Glamour das einzig entscheidende Qualifizierungsmerkmal ist?

Die Antworten darauf sind ein Offenbarungseid für das öffentlich-rechtliche Fernsehen.

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