Madrid. Ab 2016 sollen die TV-Rechte zentral von der Liga vermarktet werden. Im Raum steht eine Summe von 1,5 Milliarden Euro für die 42 Proficlubs.

Die spanische Regierung hat ein Dekret zur Einführung des zentralisierten Verkaufs der TV-Rechte im Fußball zur Saison 2016/17 erlassen. Man habe dabei auch einen Verteilungsschlüssel beschlossen, der "eine ausgeglichenere Meisterschaft" erwarten lasse, sagte die stellvertretende Regierungschefin Soraya Sáenz de Santamaría nach einer Kabinettssitzung am Donnerstagabend in Madrid.

Die Primera División ist die einzige Topliga Europas, in der die Vereine ihre Fernsehverträge noch individuell vermarkten. Mit je rund 140 Millionen Euro bekommen die beiden Spitzenclubs Real Madrid und FC Barcelona daher zusammen knapp 40 Prozent der Gesamteinnahmen aller 20 Erstliga-Clubs (rund 755 Millionen).

Vereine hatten mit Streik gedroht

Wegen der ungleichmäßig aufgeteilten TV-Gelder hatten die Vereine und die Profi-Liga LFP der Regierung in Madrid mehrfach mit einem Streik gedroht. Für eine Regulierung waren auch Real und Barça eingetreten, da sich beide Clubs von einem Verkauf der Rechte als Paket selbst bei einer ausgeglicheneren Verteilung mehr Geld erhoffen.

Die Fußball-Vertreter rechnen mit Einnahmen von insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro. Vom Gesamttopf sollen die 42 Proficlubs der 1. und 2. Liga 92 Prozent (die erste Liga allein 83 Prozent) erhalten. Der Rest soll an LFP, den RFEF-Verband und an Amateurclubs gehen sowie zur Förderung von Amateurspitzensportlern verwendet werden.