Hamburg. Weil sie hohe Einschaltquoten bringen, sollen Fußball-Traditionsklubs nach Ansicht von HSV-Vorstand Joachim Hilke mehr von den TV-Geldern abbekommen.
Eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder zugunsten der Fernsehquoten bringenden Fußball-Traditionsclubs fordert der Marketingvorstand des Hamburger SV, Joachim Hilke. Es sei unstrittig, dass vor allem die Traditionsvereine den emotionalen Wert der Bundesligen ausmachten. "Und nur durch Emotionen wird das Produkt Fußball verkauft. Deswegen halte ich es für legitim, dass man in absehbarer Zeit über einen neuen Verteilerschlüssel für die TV-Einnahmen verhandelt", sagte der 47-Jährige dem "Hamburger Abendblatt" in einem Interview.
Im nächsten Jahr werden die 2017 auslaufenden Rechte neu verhandelt. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke forderte schon 2010 einen neuen Schlüssel. Hilke hat das Gefühl, der HSV werde in Bezug auf die mediale Aufmerksamkeit nicht entsprechend honoriert: "Wir sind immerhin einer der Hauptquotenbringer im Pay-TV. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Trotz der vergangenen Saison mit Tabellenplatz 16 hatten wir die zweitgrößte Reichweite aller Bundesliga-Clubs."
Auch viele Sonntagsspiele ein Ärgernis
Besonders ärgerlich sei auch die ständige Ansetzung am Sonntag, allein in der Hinrunde sechsmal. Hilke: "Der Grund ist doch klar: Der quotenschwierigere Sonntagnachmittag kann nur durch attraktive Spiele mit Traditionsclubs wie dem HSV aufgewertet werden. Dabei verlieren wir pro Sonntagsspiel Einnahmen zwischen 150.000 und 250.000 Euro." (dpa)