Oberhausen. RWO empfängt am Freitag mit Viktoria Köln einen Aufstiegsfavoriten. Oberhausens Trainer Peter Kunkel sieht seine Mannschaft im ersten Pflichtspiel des Jahres dennoch nicht chancenlos - wenn der umgekrempelte Kader mehr Biss zeigt als beim 0:2 im Hinspiel. Vor dem Abschlusstraining sind alle Spieler fit.

Auf dem Papier ist die Rollenverteilung klar und sie sollte den Rot-Weißen eigentlich liegen: Gegen Viktoria Köln (Freitag, 19.30 Uhr, live in unserem Ticker) ist die Elf von Trainer Peter Kunkel im Stadion Niederrhein Außenseiter. Aber der erfahrene Fußballlehrer weiß auch: „Es gewinnt nicht immer die teurere oder bessere Mannschaft.“ Und ob Rot-Weiß überhaupt die schlechtere Mannschaft ist, weiß kein Mensch. Denn für die Oberhausener ist es das erste Pflichtspiel im neuen Jahr, nachdem Kunkel das Team umgekrempelt hat. „Wir haben eine Formation gefunden“, sagt er und hofft mit der eine erfolgreiche Rückrunde zu spielen. „Aber wir werden nicht jedes Spiel gewinnen“, weiß er auch.

Versuchen werden es die Oberhausener auf jeden Fall, denn der Gegner allein bietet schon Motivation genug. Die Kölner sind besetzt wie eine Zweitligamannschaft und haben als Ziel unbescheiden den Aufstieg ausgegeben. Diesen Anspruch haben sie bei ihrem Sieg gegen Hüls unterstrichen.

Kunkel: "Können nur über den Kampf bestehen"

RWO betritt Neuland: „Wir wissen nicht, wo wir stehen. Aber wir freuen uns, dass wir endlich wieder richtigen Fußball spielen können“, sagt Kunkel nach der gezwungenermaßen langen Winterpause. Wie Köln beizukommen ist, hat er seien Spielern vermittelt: „Wir können nur über den Kampf bestehen. Wir müssen bis an die Grenzen gehen, Wille und Biss zeigen. Das wird ausschlaggebend sein.“ Im Hinrundenspiel (0:2), das er als eines der wenigen nicht gesehen hat, war von alldem nichts zu sehen. „Das zählt aber nicht mehr, jetzt steht eine andere Mannschaft auf dem Platz.“

Mit Neuzugang Felix Haas neben Jörn Nowak stünde die Innenverteidigung besser, auf den beiden Außenpositionen haben sich Christoph Caspari und der umfunktionierte Offensivspieler Kevin Steuke empfohlen. Viel Verantwortung kommt auf Benjamin Weigelt und Patrick Bauder zu, denn die beiden sollen vor der Abwehrkette die starken Angriffs- und Aufbauspieler der Viktoria bremsen. Möglichst ohne Fouls. „Mike Wunderlich ist ein Ausnahmespieler der Liga und extrem gefährlich bei Standards. Wir tun gut daran, Fouls um den Strafraum zu vermeiden“, sagt Kunkel, der die Kölner bei ihrem Sieg gegen Hüls beobachtete. Dies bedeutet auch, dass Marcel Landers und Sebastian Mützel auf den Außen ihre Defensivpflichten wahrnehmen müssen. Dies gilt ebenso für Pascale Talarski und Mike Terranova, die das Aufbauspiel der Gäste im Ansatz stören sollen.

Kompletter Kader ist fit

Vor dem Abschlusstraining am Donnerstag hatte Kunkel den kompletten Kader zur Verfügung, alle Spieler waren gesund und fit.

„Wir haben 16, 17 Mann auf Augenhöhe. Da darf sich keiner sicher fühlen, sondern muss im Training immer alles geben“, weiß Kunkel, dass er auch auf der Bank verlässliche Alternativen hat, die in die erste Elf wollen.

Mit dem Team freut er sich, dass es endlich wieder losgeht. „Der Rasen ist in Ordnung, die Mannschaft hat ein neues Gesicht. Das wollen wir zeigen.“ Viktoria werde seiner Mannschaft alles abfordern, „aber wir sind nicht chancenlos.“ Mit Unterstützung von den Rängen hofft er, gleich im ersten Pflichtspiel des Jahres den neuen Geist im Team in Zählbares umzumünzen.