Oberhausen.. Am Samstag beginnt die Regionalliga. Trainer Andreas Zimmermann geht in sein drittes Jahr bei RWO. Was sind die Ziele? Wir haben ihn gefragt.

Samstag beginnt die Saison in der Regionalliga West für Rot-Weiß Oberhausen mit einem Heimspiel gegen RW Ahlen. Die Sportredaktion unterhielt sich im Vorfeld mit Cheftrainer Andreas Zimmermann.

Wie fällt das Fazit der Vorbereitung aus?

Andreas Zimmermann: Gut. Wir haben uns gegen alle Gegner gut präsentiert und größtenteils umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Gegen Paderborn hätten wir sogar gewinnen können.

Was lief weniger gut?

Zimmermann: Dass wir Verletzte haben, die wie Patrick Bauder oder Davud Tuma die Vorbereitung gar nicht mitgemacht haben. Für Bauder ist der August jetzt praktisch schon erledigt. Dazu fielen Maik Odenthal und Tim Hermes zuletzt komplett aus. Felix Haas ist auch noch nicht beschwerdefrei.

Was für eine Entwicklung haben die Spieler, Neuzugänge wie Etablierte, genommen?

Zimmermann: Ich bin zufrieden. Rafael Garcia ist schon voll angekommen. Güngör Kaya auf der schwierigen Position in der Mitte arbeitet noch am Feintuning mit Simon Engelmann und Raphael Steinmetz. Die beiden haben voll durchgezogen. Simon will es in seiner zweiten Saison für uns auf jeden Fall wissen. Er ist jetzt voll angekommen und hat sich an die Belastung im Profi-Fußball gewöhnt. Ich freue mich auf die Offensivabteilung mit Arnold Budimbu, Garcia, Steinmetz, Engelmann und Kaya. Ich bin auch froh, dass mit Robert Fleßers meine Mittelfeldachse wieder komplett ist.

Wenn es in den Testspiel etwas wackelte, dann hinten – nach den Abgängen von Christoph Caspari und Felix Herzenbruch.

Zimmermann: Auch die hatten ihre Wackler. Sinan Özkara hat rechts mein volles Vertrauen, da ist Dominik Reinert derzeit etwas hinten dran. Zentral sehe ich uns mit Kai Nakowitsch und Benjamin Weigelt sicher. Und links mache ich mir mit Oliver Steurer und einem hoffentlich bald wieder gesunden Tim Hermes auch keine Sorgen.

Sorgen vielleicht nicht, aber Druck? Sie gehen ins dritte Jahr, muss man da nicht mal langsam liefern?

Zimmermann: Ich spüre tatsächlich keinen Druck. Wir sind in den zwei Jahren Vierter und Fünfter geworden, bei stetig gesenktem Etat. So war es jetzt auch wieder. Meine Jungs und der Trainerstab versuchen, das Beste heraus zu holen. Man muss sehen, was mit unseren Möglichkeiten drin ist. Ich bin sogar entspannter jetzt als noch vor zwei Jahren.

Wieso?

Zimmermann: Als wir neu waren, haben wir uns so richtig in Statistiken und Videoanalysen und den ganzen technischen Kram reingehängt. Muss man alles machen, aber mit der Zeit haben wir festgestellt, dass weniger manchmal mehr ist. Man muss nicht immer alles bis ins kleineste Detail aufdröseln. Das nervt dann und ist kontraproduktiv.

Zur Meisterfrage: Wer landet vorn?

Zimmermann: Natürlich die üblichen Verdächtigen. Ich bin froh, dass Lotte weg ist. Vorher war Mönchengladbach vorn, jetzt waren sie Zweiter. Es bleibt abzuwarten, wie sie ihren Aderlass verkraften. Viktoria ist immer in der Verlosung und so wie es aussieht, hat BVB U 23 voll aufgerüstet. Und dann wollen wir RWE nicht vergessen.

Aber da fehlt doch wer: der RWO!

Zimmermann: Wir legen uns wirklich nicht fest. Wir gucken von Spiel zu Spiel. Zwölf meiner 23 Spieler könnten noch in der U 23 auflaufen, das ist eine ganz junge Truppe. Wir versuchen die Spieler gut auszubilden und versuchen es ebenso, schwere Verletzungen zu vermeiden. Wir setzen auf Perspektive.

Beispiel?

Zimmermann: Torwart Krystian Wozniak. Der ist 18 Jahre, den haben wir mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. Er wird jetzt ausgebildet und in ein, zwei Jahren wird er einen Angriff auf die Eins starten. Trotz des Abstiegs der U 23 wollen wir so eng wie möglich zusammenarbeiten. Wir haben uns mit Mike Terranova und Mike Tullberg von der U 19 zusammengesetzt und das besprochen.

Wie sind deren Perspektiven?

Zimmermann: Die U 23 hat einen kleinen Kader und soll so lange wie möglich oben mitspielen. Der Start beim 1. FC Kleve hat es allerdings in sich. In der U 19 sind ordentliche Jungs dabei, da sind auch einige mit längeren Verträgen ausgestattet. Es wird schwer, die Bundesliga zu halten, aber das ist unser Saisonziel.

Schlusssatz?

Zimmermann: Ja. Wir haben im August sechs Spiele und eine Pokalpartie. Vorbereitung ist gut und schön, aber jetzt wollen wir sehen, wie der Hase läuft. Und Samstag soll es zum Start natürlich ein Dreier sein.

Noch ein Schlusssatz:

Draußen vor der Geschäftsstelle parkt Präsident Hajo Sommers gerade mit einem Transporter aus. Wie läuft’s? „Bestens“ sagt Sommers, „ich bin zum Saisonstart zwei Wochen im Urlaub. Als dies das letzte Mal so war, sind wir aufgestiegen. Ob das jetzt so sein wird, weiß ich nicht. Ich weiß aber, wer nicht aufsteigt: Viktoria und RW Essen. Und Meister wird BVB II. Oder doch besser wir.“