Marienfeld. Im Trainingslager der “Kleeblätter“ ist Aufbruchstimmung zu verspüren. Routinier Mario Klinger ist von der Qualität des Kaders überzeugt. Ein anderer rot-weißer Haudegen hat dagegen beste Chancen auf die Kapitänsbinde.

Mario Klinger ist bester Dinge und dabei ist er nicht allein. „Das Herz ist wieder da“, bringt er eine Aufbruchsstimmung mit Vorfreude auf die Saison auf den Punkt. Das einwöchige Trainingslager von RWO im Hotel Klosterpforte in Marienfeld scheint in Sachen Zusammengehörigkeitsgefühl einiges zu bewegen. Die Stimmung ist gelöst, bei den Fotos zu den neuen Autogrammkarten wird gegibbelt und gescherzt. Die stehen unter dem Motto Auswärtsspiel, Liebesspiel und Heimspiel. Jedes wird von einem Spieler verkörpert, der in der Mitte hat sehr wenig Kleidung an und meist einen Ball in den Händen.

„Ich finde das gut“ sagt Trainer Theo Schneider zu der Kampagne, die sich die Agentur Contact um Norbert Lamb ausgedacht hat. Die begleitet auch den Sponsoren- und Pressetag im Hotel mit offiziellem Mannschaftsfoto, Porträtfotos für die Agenturen sowie gemütlichem Beisammensein beim Warten auf den Fotografen fürs „Liebesspiel“. Dimi Pappas soll übrigens einen größeren Ball verlangt haben, um sich den vors Gemächt zu halten. Und das hat nichts mit Schüchternheit zu tun.

Für Ordnung sorgen

Er kann aber auch ernst: „Das ist für uns eine neue Situation, so viele Veränderungen hatten wir noch nie. Die jungen Spieler wollen schnell viel, da ist es an uns Erfahreneren, auch für ein bisschen Ordnung zu sorgen.

Pappas steht in der neuen Truppe für Erfahrung. Mario Klinger, der mit Kaiserslautern, Rot-Weiss Essen und eben Oberhausen schon viele Höhen und Tiefen erlebt hat, ebenso. Aber Pappas wie Klinger lassen sich von der guten Stimmung anstecken. „Ich habe schon einiges gesehen und kann sagen: Wir haben eine gute Qualität, besser als im Vorjahr“, glaubt Klinger schon einen ersten Einblick zu haben. Und welche Position letztlich für ihn herausspringt, ist egal: Getestet wurde er zuletzt auf der Zehn, zeigte in der Vorsaison aber auch in der Innenverteidigung als auch vor der Abwehr, dass er eine feste Größe sein kann. „Bei Lautern habe ich eine gute Zehn gespielt und auch zehn Treffer erzielt“, deutet er an, dass ihm die Gestalterrolle liegt – zumal sich bei RWO noch nicht allzu viele Alternativen herausgeschält haben.

Alle Gruppen beteiligen

Pappas’ Rolle ist weiter hinten angesiedelt, wobei er zuletzt andeutete, dass es ihm in der Innenverteidigung gut gefallen könnte. Bei der Wahl zum Kapitän zum Abschluss des Trainingslagers werden ihm gute Karten gegeben. Trainer Theo Schneider wird sein Team bei der Wahl des Spielerrates und seiner Ernennung des Kapitäns stark beeinflussen: „Es müssen alle Gruppen beteiligt werden, es kann nicht sein, dass nur die vom alten Stamm das Sagen haben.“

Wer das Sagen hat, hat er im Trainingslager mehrmals unterstrichen. Mit der Verpflichtung der beiden Offensivkräfte Junior und Felicio Brown Forbes – und damit nach der Verletzung von Esad Razic gegen eine Verpflichtung weiterer Defensivspieler wie etwas Fabian Hergesell: „Da mussten wir Prioritäten setzen und da habe ich mich so entschieden.“ Dies in enger Zusammenarbeit mit Frank Kontny, dessen Handschrift beim jetzigen Kader auch deutlich zu erkennen ist. Zwei freut das sehr: Talent Serkan Göcer und der U 20-Nationalspieler Brown Forbes strahlen und freuen sich sichtlich, in dieser zusammenwachsenden Truppe eine Rolle spielen zu können.