Oberhausen.. Frank Konty, sportlicher Leiter von RWO, hätte gerne volle Kassen. Etwa wenn RWO von einem hochpreisigen Transfer von Gideon Jung profitieren würde.
Frank Kontny hat einen prima Weihnachtswunsch. Der sportliche Leiter von RWO sähe es am liebsten, wenn Gideon Jung in der Winterpause vom HSV zu einem englischen Premier-Ligisten wechseln würde. „Für zehn Millionen Euro. Dann sähen wir endlich mal eine Menge Geld.“ Dies stünde RWO als Ausbildungsverein für Jung zu. Tja, wenn man ganz fest dran glaubt, wird es vielleicht sogar was. Ansonsten blieb Kontny im Gespräch mit der Sportredaktion seiner bodenständigen Art treu, bilanzierte den bisherigen Saisonverlauf und schaute ein wenig nach vorn. „Wir haben unser Ziel erreicht, in der Spitzengruppe zu spielen.“
Wobei Kontny natürlich einräumt, dass es besser hätte laufen können. „Platz drei wäre drin gewesen. Ich hätte das letzte Spiel des Jahres gern gewonnen.“ Das klappte bekanntlich nicht, Niederlagen gegen Aachen, Kray, Wattenscheid, Düsseldorf und eben Viktoria Köln bescheren RWO Rang fünf. „Aber man muss auch sehen, dass nicht mehr drin war.“ Kontny benennt zwar einige glückliche Punktgewinne, stellt dem aber die Verletzungsmisere sowie Gelbsperren zu ungünstigen Zeitpunkten entgegen. Robert Fleßers sowie Patrick Bauder haben den Oberhausenern sehr gefehlt. Das habe zu vielen Problemen im Zentrum und auch in der Verteidigung geführt. Mit den Ausfällen von Kai Nakowitsch und Tim Hermes wurde es dann eng. Trainer Andreas Zimmermann habe auf Spieler zurückgreifen müssen, die eigentlich für die U 23 vorgesehen waren. Sinan Kurt schlug gut ein, David Gügör, Ferdi Acar oder Oliver Steurer hatten Höhen und Tiefen.
Langzeitverletzte sollen bei RWO endlich Anschluss finden
Dies erkläre dann auch das Problem der U 23, nachdem dort mit Marcel Landers oder Nuri Can eingeplante Leistungsträger lange ausfielen. So wie die Erste häufig ihre Formation ändern musste, wirkte sich dies auf die Aufstellung der U 23 aus. „Wir mussten unsere Jugend brutal einsetzen, da kann man keinem einen Vorwurf machen“, sagt Kontny. „Wir werden alles versuchen. Manchmal reicht es ja auch Drittletzter zu werden, wenn andere Probleme bekommen. Abmelden ist kein Thema.“ Vielmehr will sich Kontny in der Winterpause nach Verstärkungen für die U 23 umschauen.
Das ist bei der Ersten kein Thema. Hier hofft der sportliche Leiter, dass die Langzeitverletzten Anschluss finden. Hermes ist fast wieder dran, auch mit Nakowitsch ist zum Trainingsstart zu rechnen. Fleßers hat am 15. Januar noch eine abschließende Untersuchung bei seinem Operateur. Dann wird sich zeigen, ob das Sprunggelenk stabil zusammengewachsen ist. Im besten Fall könne mit dem Routinier dann Mitte/Ende Februar gerechnet werden. „Bis jetzt sieht es gut aus“, weiß Kontny.
Mehr Beständigkeit zur Rückrunde
Peter Kunkel, der von Mike Terranova als Trainer der U 23 abgelöst wurde, bekommt neue Aufgaben im Verein. Mit Fred Bockholt soll Kunkel das Scouting intensivieren, im Sommer soll ein dritter Mann hinzu kommen. „Dann bauen wir völlig neue Strukturen auf“ freut sich Kontny.
Für die Rückrunde wünscht sich Kontny mehr Beständigkeit. „Man muss sehen: Uns fehlt die Qualität, um enge Spiele auch mal nach Hause zu bringen. Düsseldorf war ein 0:0-Spiel, Verl normalerweise ein Sieg. Diese Punktverluste lassen sich nur vermeiden, wenn alles zusammen passt.“ Aber das sei in dieser sehr ausgeglichenen Liga mit den akuten Personalproblemen eben nicht machbar. „Wir müssen uns weiter umschauen, gezielt verstärken und an einer stabilen Achse bauen.“ Wobei die größten Hoffnungen der Rot-Weißen dabei wohl auf Fleßers ruhen.
Es sei denn, ein Wechsel von Gideon Jung würde die Kassen fluten. Für den Fall wünscht sich Kontny: „Dann möchte ich auch mal richtig einkaufen gehen.“