Wuppertal. Das Wiedersehen mit dem ehemaligen Trainer Hans-Günter Bruns hatte sich Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen anders vorgestellt. RWO verlor beim Wuppertaler SV mit 1:3 (1:1). „Wir haben uns in der Habzeit viel vorgenommen, denn Wuppertal war praktisch tot“, sagte RWO-Coach Kunkel nach der Partie.

RWO hat sich mal wieder als Aufbaugegner präsentiert. Gegen eine anfangs völlig verunsicherte Mannschaft des Wuppertaler SV unterlag die Elf von Peter Kunkel 1:3 (1:1). Die engagierte und kämpferisch überzeugende Leistung der Rot-Weißen reichte nicht aus, da Torhüter Patrick Nettekoven an allen Treffern der Wuppertaler mit Stellungsfehlern entscheidend beteiligt war. So lässt sich kein Spiel gewinnen, da RWO vorne trotz zahlreicher Chancen vorne auch zu harmlos blieb.

Gleich der erste Schuss der Bergischen landete im Kasten von Nettekoven. Robert Fleßers stürmte aus dem Mittelfeld auf den RWO-Kasten zu und da ihn niemand so richtig angriff, zog er aus 22 Metern einfach ab. Der Ball senkte sich über den zu weit vor dem Tor stehenden Nettekoven ins Netz (5.).

Sindi gleicht für RWO zum 1:1 aus

In der Folgezeit steckte Rot-Weiß den Schock gut weg und zeigte die bessere Spielanlage gegen unsichere Gastgeber. Doch Karoj Sindi (6.), Sebastian Mützel (9.), Jörn Nowak  im Nachschuss nach dieser Situation nach einem Freistoß, wiederum Mützel (15.) schlossen meist überhastet ab. RWO zeigte in dieser Phase ein agiles Angriffsspiel, bei dem Pascale Talarski in der Mitte die Bälle verteilte und Marvin Grumann nach anfänglicher Unsicherheit immer besser aufbaute. Er war für Hiromu Watahiki im Spiel, Benjamin Sturm ersetzte Dominik Borutzki in der Innenverteidigung.

Das passte und RWO diktierte das Geschehen, zumal WSV-Keeper Christoph Semmler bei einigen Situationen Unsicherheiten zeigte und Innenverteidiger Felix Haas eine ständige Fehlerquelle war.

Das zahlte sich dann nach einer halben Stunde aus: Ralf Schneider hatte Sebastian Mützel geschickt, dessen Schuss konnte Semmler nur mit dem Fuß abwehren und der Abpraller landete vor den Füßen von Sindi. Der hatte praktisch keine andere Möglichkeit, als den Ball ins Tor zu bugsieren und machte das auch. Sein erster Treffer für RWO (29.) Talarski leitete zwei weitere gefährliche Situationen vor der Pause ein,  doch wiederum hatten Rhys Tyler (37.) und Mützel (45.) Pech.

Gelb-Rote Karte für Grumann

„Wir haben uns in der Habzeit viel vorgenommen, denn Wuppertal war praktisch tot“, sagt RWO-Coach Kunkel nach der Partie. Stimmte und nur eine Minuten nach Wiederanpfiff hätte das Spiel zugunsten der Gäste entschieden werden können. Talarski hatte auf Sindi durchgesteckt,  doch der spitzelte den Ball nur an den Pfosten (46.). Das wäre es gegen nervöse Wuppertaler gewesen, doch die Kugel schlug drei Minuten auf der anderen Seite ein. Aus heiterem Himmel, WSV-Torjäger Christian Knappmann verlängerte eine Flanke von Marcel Landers mit dem Kopf über Nettekoven, der wiederum zu weit vor dem Tor stand, ins Gehäuse (48.).

Und als Marcel Landers einen Freistoß aus 30 Metern  direkt verwandelte, die eigentlich als Flanke gedacht war, bei dem Nettekoven völlig falsch stand, war der Fisch praktisch gegessen (55.). So lässt sich kein Spiel gewinnen, wenn alle Tore gewissermaßen selbst produziert werden. Dann sah Grumann nach einem dummen Foul im Mittelfeld die gelb-rote Karte (59.) und RWO schwächte sich damit weiter. Nach 15 Minuten Schockstarre jedoch kam  die Truppe von Peter Kunkel zurück und erspielte sich auch in Unterzahl gute Situationen. Doch Terranova hatte zweimal kein Glück (84./87.) auf der Gegenseite hätten die Wuppertaler über die starken Außen Landers und Danny Cornelius aber auch erhöhen können.

WSV-Trainer Günter Bruns war hernach erleichtert: „Heute zählten nur die drei Punkte, da war es  egal, gegen wen wir spielen. Ich hatte in Oberhausen eine schöne Zeit, aber die ist vorbei.“