Oberhausen. Trainer Mike Terranova verlangt gegen den Bonner SC eine bessere Chancenverwertung als in Wiedenbrück und vor allem die richtige Einstellung: „Die Spieler müssen hungrig bleiben.“
Das 2:0 in Wiedenbrück hat Mike Terranova eine Menge Spaß bereitet. Dem RWO-Trainer gefiel die Souveränität mit der seine mittlerweile doch ganz schön junge Mannschaft bei der heimstarken Elf aus dem Kreis Gütersloh auftrat und die Punkte wie selbstverständlich mitnahm. Lediglich bei der Chancenverwertung hätte er gern noch den einen oder anderen Volltreffer mehr gesehen. Das soll am Samstag, 14 Uhr, gegen den Bonner SC gelingen. „Wir müssen aufpassen, aber mit der richtigen Einstellung wollen wir den Dreier landen.“
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So ist das bei Stürmern, die dann später Trainer werden: Die vergessen schnell, wie leer das Tor im Spiel beispielsweise gegen RW Erfurt mal war. Kenner erinnern sich: Da vergab Terranova aus kurzer Distanz vor 15 000 feierlich gestimmten Oberhausenern eine mehr als Hundertprozentige. Er kennt das Geschäft also, weiß mit seiner ganzen Erfahrung aber auch: „Wenn die erstmal merken, wie einfach es ist, Tore zu schießen, werden die richtig durchstarten.“ Erst schießen, dann denken, war sein Erfolgsrezept. Ist nur nicht immer durchzuhalten.
Das ist vielleicht der Grund, warum Terranova derzeit Güngör Kaya als ersten Stürmer sieht. Der Trainer spürt den Instinktstürmer. Der ehemalige Wattenscheider hat sich im Training nach vorn gespielt, und jetzt gegen Wiedenbrück mit seiner Leistung und seinem ersten Tor so etwas wie den Durchbruch bei den Rot-Weißen geschafft. Terranova sieht ihn damit ein Stück weiter als Simon Engelmann. Bei dem schauen Situationen oft danach aus, als würde er in der Aktion nachdenken, was zu tun ist. Was die Gelegenheit verkompliziert und oft genug vergehen lässt.
Schnell ins Zentrum
Deswegen animiert Terranova auch Arnold Budimbu und Rafael Garcia sowie Dominik Reinert, immer schnellstens ins Zentrum zu ziehen und die Chance selbst zu suchen oder vorzubereiten. „Es läuft über Geschwindigkeit“, ist sein Leitmotiv. Dass er derzeit genau das richtige Personal dafür hat, freut ihn sehr. Hinter der Abteilung Geschwindigkeit darf Patrick Bauder dann mal mehr, mal weniger offensiv das Spiel ankurbeln. Dies übrigens in Zusammenarbeit mit dem Mann für fast alle Positionen. Robert Fleßers ist schon längst nicht mehr nur Sechser, sondern sieht das ganze Spielfeld als sein Schachbrett. Zur Verwirrung der Gegner, wie am eindrucksvollsten gegen Siegen zu sehen war.
Bedingt durch den verletzungsbedingten Ausfall von Felix Haas und den Pausen für Benjamin Weigelt hat sich eine Viererkette gefunden, die so nicht zu erwarten war. Kai Nakowitsch und Oliver Steurer bilden eine spielintelligente Innenverteidigung. Außen gehen Tim Hermes und der trotz seiner Jugend erstaunlich abgeklärte Daniel Heber kompromisslos vor.
Terranovas Ziel: „Ich will, dass die Jungs hungrig bleiben. Wer zufrieden ist und nachlässt, fliegt sofort raus.“