Osnabrück. Trotz spielerischer Überlegenheit kassieren die stark ersatzgeschwächten Rot-Weissen eine 0:2-Niederlage beim Tabellen-Schlusslicht VfL Osnabrück.
Den Einstand hatte sich der Neue sicherlich anders vorgestellt: Trotz einer starken kämpferischen Leistung bezog Rot-Weiss Essen eine bittere 0:2-Niederlage beim Tabellenletzten VfL Osnabrück, mit dem Sieg schöpft das Team von Trainer Marco Antwerpen wieder neue Hoffnung im Abstiegskampf, während RWE weiter tief im Sumpf stecken bleibt.
Die Premiere für Neu-Trainer Uwe Koschinat konnte nicht unter ungünstigeren Bedingungen beginnen, am Wochenende brach im praktisch das Mittelfeld weg. Erst musste Ahmet Arslan aufgrund von muskulären Problemen passen, auch Torben Müsel machte noch einen verzweifelten Versuch, musste dann aber auch abwinken. Und zu allem Überfluss meldete sich auch noch Kelsey Owusu krank ab. So stellte sich die erste Elf praktisch von alleine auf. Tom Moustier durfte neben Thomas Eisfeld von Beginn an ran, hinter ihnen sicherte Jimmy Kaparos ab.
Das sah in der ersten Viertelstunde aber ganz gut aus, RWE zog das Spiel in die Breite und kam immer wieder gefährlich in die Osnabrücker Hälfte. Aber das „alte Leiden“, der letzte Pass, es ließ sich einfach nicht abstellen. So blieb es bei guten Ansätzen. Eine schöne Kombination über Ramien Safi, Joseph Boyamba und Thomas Eisfeld schloss dieser aus halblinks ab, aber Lukas Jonsson war per Fußabwehr zur Stelle (5.). Auf der rechten Seite sorgte immer wieder Julian Eitschberger mit seinen Flanken für Gefahr, eine erreichte in der Mitte im Torraum Leo Vonic, dessen Schuss aber abgeblockt wurde (15.).
Dagegen saß im Gegenzug die erste Chancen des Tabellenletzten: Eine Flanke von links erreichte Dave Gnaase, eine einfache Körperdrehung reichte, um Mustafa Kourouma aus dem Spiel zu nehmen, und der Osnabrücker nagelte die Kugel in den kurzen Winkel (16.). Moustier fischte sich gleich den Ball aus dem Netz und eilte zur Mittellinie, der Lapsus sollte schnell ausgeglichen werden.
Vonic‘ Kopfball über die Latte
RWE blieb ruhig und geduldig und zog seine Angriffe auf. Eitschberger versuchte es auf dem glitschigen Rasen mit einem 25-Meter-Schuss, aber Jonsson war zur Stelle (20.). Es lief weiter nur in eine Richtung. Eisfeld brachte einen Freistoß weit vor das Tor, wo Vonic völlig frei hochstieg, die Kugel aber nicht genug runterdrückte, so flog sie knapp über die Latte (32.). Kein Glück auch in der 37. Minute, als Boyamba, bei dem Licht und Schatten wechselten, herrlich in die Schnittstelle auf Eitschberger passte, bei seiner scharfen flachen Flanke war niemand in der Mitte einschussbereit - die alte Sturmschwäche. So ging es mit einer glücklichen Führung der Gastgeber in die Pause.
Nach dem Wechsel machten die Essener unverdrossen weiter, es wurde malocht bei Dauerregen, minutenlang setzten sich die Rot-Weissen in der Osnabrücker Hälfte fest, die Ausbeute vor dem Tor blieb allerdings dürftig. Als Boyamba auf Safi durchsteckte, konnte dieser sich gegen Torhüter Jonsson durchsetzen (48.). Mit ihrer zweiten Chance wurden der VfL dagegen wieder brandgefährlich. Moustier hatte vor dem eigenen Strafraum im Kopfballduell den Ellbogen eingesetzt. Ba-Muanka Simakala hob den Freistoß aus 20 Metern über die Mauer, aber Keeper Golz fuhr beide Fäuste aus (60.).
Doumbouya nach langer Leidenszeit wieder am Ball
Und das Spiel wurde nun etwas offener: Bei einem schnell ausgeführten Freistoß der Osnabrücker hatte plötzlich Marcus Müller auf rechts freie Bahn, zielte aber weit drüber (67.). Nach 70 Minuten versuchte es Trainer Koschinat mit frischen Kräften: Für Eisfeld, der viele Standards ausgeführt hatte, kam Robbie d‘Haese und für den diesmal wirkungslosen Vonic durfte Moussa Doumbouya nach langer Verletzungspause sein Stürmerglück versuchen.
Einmal wurde es noch gefährlich, doch der 20-Meter-Schuss von Eric Voufack strich am rechten Pfosten vorbei (83.). Den großen Umschwung brachte auch er nicht mehr, am Ende eine weitere bittere unnötige Niederlage für Rot-Weiss Essen. Trauriger Schlusspunkt: Kourouma sieht nach einer Rudelbildung an der Eckfahne in der Nachspielzeit Gelb-Rot. Und die Krönung: Kapitän Schultz reißt bei einem Konter Müller im Strafraum um, Bashkim Ajdini verwandelt eiskalt zum 2:0. Auch das Matchglück hat das Team verlassen.
RWE: Golz, Brumme, Kourouma, Schultz, Eitschberger (85. Voufack), Kaparos , Moustier (85. Berisha), Eisfeld (72. d‘Haese), Safi, Vonic (72. Doumbouya), Boyamba.
Tore: 1:0 Gnaase (16.), 2:0 Ajdini (90.+5/FE)
Zuschauer: 15.128
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