Essen. Rot-Weiss Essen hat auf die anhaltende sportliche Krise reagiert: Der Drittligist sucht einen neuen Trainer. Es gibt eine heiße Spur.
Nach 111 Pflichtspielen ist die Zusammenarbeit zwischen Rot-Weiss Essen und Trainer Christoph Dabrowski beendet. Wie diese Redaktion erfuhr, wurde der 46-jährige Fußballlehrer am Montagmorgen (9. Dezember) von seinen Aufgaben entbunden. Mittlerweile bestätigte RWE auch die Dabrowski-Beurlaubung. Zur Erinnerung: Dabrowski hat noch einen bis zum 30. Juni 2026 gültigen Vertrag.
Marc-Nicolai Pfeifer, Vorstandsvorsitzender von Rot-Weiss Essen, sagt: „Christoph hat vom ersten Tag an die Werte gelebt und verkörpert, die den Verein ausmachen, beispielsweise Ehrlichkeit, Authentizität und Ehrgeiz. Jedoch sind wir nun an dem Punkt angelangt, wo wir uns unausweichlich gezwungen sehen, handeln zu müssen. Wir bedanken uns für seinen großen Einsatz für RWE und wünschen ihm auf seinem weiteren Weg alles Gute.“
Rot-Weiss Essen: Abstiegssorgen im dritten Drittliga-Jahr
Rot-Weiss Essen rangiert nach seinem dritten Drittliga-Jahr nach der ersehnten Rückkehr in den Profifußball auf einem Abstiegsplatz. Nach 17 Begegnungen hat RWE gerade einmal 16 Punkte auf dem Konto.
Bis auf Weiteres - wohl auch für das Auswärtsspiel am 15. Dezember (16.30 Uhr) beim Schlusslicht VfL Osnabrück - werden die bisherigen Co-Trainer Lars Fleischer und Paul Freier übernehmen die Leitung der Mannschaft übernehmen.
Nachfolger von Christoph Dabrowski: Spur führt nach Karlsruhe
Aber wer folgt als Cheftrainer auf Dabrowski? Diese Redaktion erfuhr, dass es eine heiße Spur nach Karlsruhe gibt. Denn hier lebt nämlich Markus Kauczinski (54) mit seiner Familie. Der gebürtige Gelsenkirchener war zuletzt Trainer des SV Wehen Wiesbaden und wurde Ende April 2024 nach rund zweieinhalb Jahren freigestellt. Einen Vertrag besitzt er beim RWE-Ligakonkurrenten nicht mehr.
Und: Nach unseren Informationen gibt es schon seit einiger Zeit einen regen Austausch zwischen den RWE-Verantwortlichen und Kauczinski. Auf Nachfrage dieser Redaktion wollte sich der Fußballlehrer zum RWE-Gerücht um seine Person nicht äußern.
Pavel Dotchev kein Thema für Rot-Weiss Essen
Anders Pavel Dotchev (59). Der Rekord-Trainer der 3. Liga, der im Essener Umfeld auch mit Rot-Weiss in Verbindung gebracht wird, sagte: „Es gibt keinen Kontakt zu Rot-Weiss Essen. Ich bin nach der Freistellung beim FC Erzgebirge Aue aktuell auch in einer Phase, wo ich das Geschehene erst einmal verarbeiten muss.“
Derweil sind Alexander Ende (aktuell Trainer des SC Verl) und auch Patrick Glöckner (vereinslos), die beide beim jüngsten 0:3 gegen 1860 München und Christoph Dabrowskis letzten RWE-Arbeitstag im Stadion waren, keine Kandidaten auf den freigewordenen rot-weissen Cheftrainer-Posten.
Und: Nach unseren Informationen hat Rot-Weiss Essen in den vergangenen Tagen auch Kontakt zu André Pawlak gesucht, doch dieser sagte dem abstiegsbedrohten Drittligisten ab. Pawlak, der jahrelang Co-Trainer des 1. FC Köln war, ist seit dem 1. Juli 2024 beim DFB beschäftigt und für die U16-Nationalmannschaft verantwortlich.