Essen. Der Sommer-Neuzugang von Rot-Weiss Essen machte gegen BVB U23 sein bislang bestes Spiel im RWE-Trikot. Kaparos hat aus den Fehlern zu Saisonbeginn gelernt.
An Fußballabenden wie diesen ist es nicht schwer, Spieler von Rot-Weiss Essen anschließend vor die versammelten Medienvertreter in der Mixed Zone zu bekommen. Auch Jimmy Kaparos kam bereitwillig und strahlte schon von weitem übers ganze Gesicht. Kein Wunder, hatte der Sommer-Neuzugang beim 3:1-Sieg über den ältesten BVB-Nachwuchs wohl sein bestes Spiel im RWE-Trikot abgeliefert. Das Kompliment ging ihm natürlich runter wie natives Olivenöl, und er meinte: „Ja, heute lief es gut, für mich persönlich und für die Mannschaft. Wir kamen gut ins Spiel rein - zu Hause ein Sieg, es gibt nichts Schöneres.“
Kaparos beteiligte sich ungewöhnlich oft an RWE-Angriffen
Der eigentliche Sechser der rot-weissen Mannschaft hatte sich in der ersten Halbzeit ungewöhnlich oft in die Angriffsaktionen eingeschaltet, setzte seine Nebenleute auffallend in Szene und wirkte ungemein ballsicher an diesem besonderen Abend. „Es hat sich einfach so ergeben, das war so nicht geplant, ich kam einfach in die Aktionen“, freute sich der 22-Jährige Defensivmann über seine Performance. Dabei sah er gar nicht so große Unterschiede zu den vorangegangenen Spielen, bei denen am Ende das Ergebnis überhaupt nicht gestimmt hatte: „Wir kamen heute einfach besser rein in die Aktionen. Wenn man das Tor zu Anfang macht, dann verläuft das Spiel einfach anders. Das war heute der Schlüssel.“
Die Leistungssteigerung der gesamten Mannschaft im Vergleich zum Saisonbeginn lässt sich gerade auch am Ex-Schalker ablesen, der wahrlich keinen leichten Start in neuer Umgebung hatte. Gleich ein Fehler gegen Alemannia Aachen, der prompt zum Gegentor führte, danach auch beteiligt am Gegentreffer in Hannover - so etwas muss ein junger Spieler auch erst einmal verkraften, wenn das Selbstvertrauen gleich eine Etage tiefer rutscht. „Alle haben mir dabei geholfen und ich habe auch viel Vertrauen vom Trainer bekommen, der spricht viel mit mir - es geht einfach weiter. Im Fußball gehören Fehler auch dazu; Pech, dass sie bei mir immer bestraft wurden, aber es bringt dann nichts, den Kopf in den Sand zu stecken, man muss immer weitermachen“, so seine Erkenntnis aus den schwierigen Wochen.
„Ich hatte nicht das Gefühl, dass hier noch etwas passieren könnte.“
Beim Training war es schon auffällig, dass RWE-Coach Christoph Dabrowski seinen Defensivmann immer wieder in den Arm nimmt, ihm taktische Dinge ad hoc erläutert und ihn immer wieder aufbaut, sein Coach hält große Stücke auf den jungen Niederländer, der auch privat einige Veränderungen erlebt, schließlich wurde er vor wenigen Monaten zum ersten Mal Vater.
Nach gut einer Stunde war sein Arbeitstag beendet, er machte Platz für das Debüt von Tom Moustier. Als die Dortmunder kurz darauf den 1:3-Anschlusstreffer erzielten, kam bei Kaparos auf der Bank aber nicht die Befürchtung auf, das Spiel könnte noch eine Wendung nehmen - man war ja nicht auf Schalke. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass hier noch etwas passieren könnte.“ Die drei Punkte waren sicher und katapultieren die Essener erst einmal zurück ins gesicherte Mittelfeld.
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Was am kommenden Samstag bei Waldhof Mannheim aber erst einmal wieder auf dem Prüfstand steht: „In drei Tagen geht es schon wieder weiter, wir müssen dann daran anknüpfen und können uns nicht auf dem Sieg ausruhen“, warnt er. Mit einem Unentschieden käme man mit fünf Punkten aus der Englischen Woche heraus, durchaus zufriedenstellend, aber: „Könnte man sagen, aber wir fahren dahin, um zu gewinnen“, gibt er sich kämpferisch.
Die letzten beiden Spiele gewann RWE in Mannheim
In den letzten beiden Spielzeiten hat Rot-Weiss in Mannheim die volle Punktzahl abgeräumt, aber nach dem Trainerwechsel haben die Waldhöfer unter Trainer Bernhard Trares aus den beiden Partien immerhin vier Punkte geholt, der Trend zeigt eindeutig nach oben. Kaparos: „Wir haben zwar noch keine Gegnerbeobachtung gemacht, aber ich glaube schon, dass es ein ekliges Spiel werden wird, darauf müssen wir uns einstellen.“
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