Essen. Die Kaderplanung von Rot-Weiss Essen ist abgeschlossen. Auf Trainer Christoph Dabrowski warten harte Entscheidungen. Es geht auch um den Kader.
- Der Kader von Rot-Weiss Essen ist komplett. Das eröffnet RWE-Trainer Christoph Dabrowski viele Möglichkeit, stellt ihn aber auch vor schwere Entscheidungen.
- In der Abwehr wird es Änderungen geben. Tobias Kraulich könnte es erwischen.
- 20 Kaderplätze kann RWE für das Spiel heute gegen Wehen Wiesbaden vergeben. Mindestens zwei Profis muss Dabrowski streichen.
Christoph Dabrowski war am Donnerstag froh, dass ihm eine in den letzten Wochen obligatorische Frage erspart geblieben ist. Erstmals seit Beginn dieser Saison musste sich der RWE-Trainer im Rahmen einer Pressekonferenz des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen nicht zu Transfers und Gerüchten äußern. Mit der Verpflichtung von Flügelstürmer Joseph Boyamba war die Kaderplanung nach der 0:2-Niederlage bei der SpVgg Unterhaching für die erste Jahreshälfte abgeschlossen. Zwölf externe Zugänge konnten die Essener Kaderplaner in der Sommer-Transferperiode verzeichnen, drei davon (Boyamba, Meisel, Eitschberger) wurden nach dem Saisonstart verpflichtet. Vor dem nächsten Heimspiel heute gegen den SV Wehen Wiesbaden (14 Uhr, MagentaSport) ist der RWE-Kader nun endlich komplett.
Die Verzögerungen auf dem Transfermarkt dürften dazu beigetragen haben, dass der Essener Saisonstart nicht als gelungen bezeichnet werden kann. Nur vier Punkte wurden aus den ersten vier Spielen geholt, im RWE-Team machte sich der personelle Umbruch bemerkbar. Diese Probleme sollen bald der Vergangenheit angehören. Vor dem Heimspiel gegen den bisher ungeschlagenen Absteiger aus Wiesbaden kann Dabrowski erstmals fast aus dem Vollen schöpfen, denn bis auf Ekin Celebi und Moussa Doumbouya stehen dem 46-Jährigen alle Profis zur Verfügung. Auch Neuzugang Tom Moustier, der sich in der Vorbereitung den Fuß brach, konnte wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. „Ich habe aktuell die Qual der Wahl“, betonte der RWE-Trainer am Donnerstag.
Rot-Weiss Essen: Nur 20 Kaderplätze zu vergeben
Diese dürfte schon mit der Nominierung seines Spieltagskaders beginnen. Auch ohne die beiden verletzten Spieler kann Dabrowski auf 23 Profis zurückgreifen. Mehr als 20 Spieler dürfen am Samstag jedoch nicht dabei sein. Ein ernshafter Kandidat für den Kader ist Moustier noch nicht. Man müsse nach seinem Mittelfußbruch noch behutsam mit ihm umgehen, sagte Dabrowski. Das Wehen-Spiel käme demnach noch zu früh für den Neuzugang aus Hannover. Weitere Kandidaten für einen Platz auf der RWE-Tribüne sind Youngster Gianluca Swajkowski sowie die Offensivkräfte Robbie D‘Haese und Dion Berisha. Mustafa Kourouma ist von einem Startelf-Einsatz zwar weit entfernt, wird als Einwechsel-Option für die Defensive aber wohl zumindest auf der Bank sitzen dürfen.
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Während der Länderspielpause hatte sich in den Spielen gegen den Bundesligisten VfL Bochum (1:3) und im Niederrheinpokal beim Oberligisten Mülheimer FC (2:0) abgezeichnet, dass es auch in der Startelf der Bergeborbecker einige Veränderungen geben wird. Durch die Verpflichtungen der offensiven Flügelspieler Joseph Boyamba und Kelsey Meisel könnte U20-Nationalspieler Julian Eitschberger auf die Rechtsverteidiger-Position rücken. Diese hatte José-Enrique Rios Alonso in Unterhaching bekleidet, jedoch mit mäßigem Erfolg. In Bochum und in Mülheim hat der Deutsch-Spanier in der Viererkette an der Seite von Michael Schultz verteidigt. Der RWE-Kapitän ist in der Viererkette gesetzt, ebenso wie Lucas Brumme auf der linken Seite. Alonso genießt dank einer starken letzten Saison immer noch das Vertrauen Dabrowskis. Sorgen um seinen Platz in der Anfangsformation muss sich daher Tobias Kraulich machen. Dabrowski wollte sich diesbezüglich aber nicht in die Karten schauen lassen.
Ein Lob verteilte der Cheftrainer an einen Spieler, der noch auf seinen ersten Startelf-Einsatz in der Liga wartet. Für Thomas Eisfeld blieb zuletzt nur die unbefriedigende Rolle des späten Einwechselspielers. Beim Test in Bochum spielte er als einziger RWE-Profi durch. „Er hat es hervorragend gemacht und konnte auf sich aufmerksam machen“, sagte Dabrowski über den erfahrenen Mittelfeldspieler, der aktuell an Jimmy Kaparos, Torben Müsel und Ahmet Arslan nicht vorbeikommt. Für Eisfeld dürfte somit erneut ein Platz auf der Bank warten.
RWE-Offensive: Vonic noch gesetzt, Wintzheimer hinten dran
Auf den offensiven Flügel-Positionen hat Kelsey Meisel sowohl in Unterhaching als auch im Niederrheinpokal reichlich Eigenwerbung betrieben und dürfte sein Startelf-Debüt im Stadion an der Hafenstraße feiern. Für Joseph Boyamba käme dieser wohl noch zu früh. Das deutete Dabrowski an. „Es kann sein, dass er noch etwas Zeit benötigt, um in einen Spielrhythmus zu kommen.“ Im Sturmzentrum wird wohl erneut Leonardo Vonic trotz zuletzt durchwachsener Leistungen den Vorzug gegenüber Manuel Wintzheimer erhalten. Die Leihgabe aus Nürnberg fehlte in Unterhaching mit einer Adduktoren-Verletzung und ist noch nicht in der Verfassung, um von Beginn an auf dem Platz zu stehen. Zu Dabrowskis Härtefällen zählt Wintzheimer daher noch nicht.
Rot-Weiss Essen gegen Wehen Wiesbaden - die voraussichtliche RWE-Aufstellung:
Golz - Eitschberger, Rios Alonso, Schultz, Brumme - Kaparos, Müsel - Safi (Boyamba), Arslan, Meisel - Vonic.