RWE-Trainingsauftakt: So ist die Stimmung bei den Fans
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Essen. 500 Fans kamen zum Trainingsauftakt von Rot-Weiss Essen an die Hafenstraße. Was denken sie über die Zu- und Abgänge? Wir haben nachgefragt.
Knapp viereinhalb Wochen ruhte der Ball an der Hafenstraße, am Mittwochnachmittag nahm Rot-Weiss Essen nach der Sommerpause die Vorbereitung für die neue Drittliga-Saison auf.
Bei Corinna Ziesmer, die das Training direkt am Spielfeldrand verfolgte, ist die Stimmung bestens – trotz der Abgänge vieler Leistungsträger wie Felix Götze und Cedric Harenbrock. „Das Wetter ist super, die Mannschaft sieht top aus. Ich lasse mich gerne positiv überraschen“, sagt die Rüttenscheiderin. Sie habe zwar auch registriert, dass die Stimmung im Vereinsumfeld in den vergangenen Wochen ein bisschen durchwachsen gewesen sei, „aber davon lasse ich mich nicht beeinflussen“, erklärt Ziesmer.
„Spieler kommen und gehen, aber ich finde, bis jetzt sieht es doch ganz gut aus. Im vergangenen Jahr hatte man uns ja auch nicht so weit oben gehandelt.“ RWE-Anhängerin Ann-Kathrin Barke bringt denselben Punkt an: „Ich glaube, nach dem Ende der vorherigen Saison hätte auch niemand mit der abgelaufenen Saison gerechnet. Daher ist Essen immer für eine Überraschung gut“, erklärt die Vogelheimerin.
RWE-Anhängerin: „Ich bin immer offen für Neuerungen“
Damals stand Trainer Christoph Dabrowski enorm in der Kritik, Rot-Weiss Essen sicherte sich erst spät den Klassenerhalt, der Verein erlebte eine denkwürdige Jahreshauptversammlung. Die Stimmung? War im Keller. Trotzdem schaffte die Mannschaft es in vielen Spielen der vergangenen Saison, den Anhang zu begeistern. Zurück ins Jetzt: Sie sei eher eine Optimistin, sagt Barke, die glaubt, dass RWE an die Vorsaison anknüpfen kann. „Ich bin immer offen für Neuerungen. Klar, sind Leistungsträger gegangen, aber in der Vergangenheit zu graben oder den Kopf hängen zu lassen, ist keine Option.“
Durch die Abgänge sei die Stimmung zuletzt aber „eher ein bisschen gedrückt“ gewesen, findet sie. Peter Scholz hat es ähnlich wahrgenommen, ihm sei die Stimmung aber ein bisschen zu negativ. „Ich finde, man sollte allen Jungs erst einmal eine Chance geben und bis zum Saisonstart abwarten. Dann wird man sehen, wo es wirklich hingeht“, erklärt der Dellwiger.
Trainingsauftakt an der Hafenstraße – 500 bei RWE-Start
Die neuen Spieler könne er noch nicht so richtig einschätzen. „Viele kommen aus der Regionalliga“, sagt Scholz. Aber sie sollen ihre Chance bekommen. „Genauso wie Vinko Sapina mal die Chance bekommen hat“, meint Scholz. „Schade, dass er gegangen ist.“ Den RWE-Kapitän zieht es bekanntlich zum Drittliga-Konkurrenten Dynamo Dresden, der Sapina ein deutlich höheres Gehalt zahlen kann als Rot-Weiss. Der Abgang habe einen faden Beigeschmack, so Scholz. Sapina hatte sich in den vergangenen Monaten immerhin mehrfach zum Klub von der Hafenstraße bekannt.
„Aber so ist nun mal das Geschäft. Spieler kommen und gehen. Reisende soll man nicht aufhalten. Der Wechsel ist nicht nachvollziehbar, er hätte auch hier bleiben können“, findet Scholz. Für die neue Saison – das dritte Drittliga-Jahr – sagt der Dellwiger den Rot-Weissen eine schwierigere Aufgabe als im vergangenen Jahr voraus. „Ich denke, man hätte die Chance nutzen müssen, aufzusteigen.“
RWE-Fan Sonntag will sich noch eine Meinung bilden
Wolfgang Sonntag weiß hingegen noch nicht so wirklich, was er denken soll. „Man muss erstmal gucken, wie es überhaupt zum Drittliga-Start aussieht – und dann sehen wir weiter, was sich daraus ergibt“, sagt der Altenessener. „Wir sollten kleine Brötchen backen, dann haut das schon irgendwo hin.“
Die neuen Namen Michael Schultz (Viktoria Köln), Tobias Kraulich (Dynamo Dresden), Jimmy Kaparos (FC Schalke 04 U23), Tom Moustier (Hannover 96), Ramien Safi (SV Rödinghausen) und Robbie D’Haese (KV Oostende) sagen Sonntag nicht allzu viel. „Das Entscheidende ist für mich – und das sieht man ja auch an Mannschaften wie Ulm oder Elversberg: Wenn man zusammenhält und an einem Strang zieht, kann man fast mit jedem Kader oben mitspielen“, meint der Essener. „Auch Namen geben dir keine Garantie, dass du erfolgreich bist.“
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