Velbert. Simon Engelmann traf bisher nicht so, wie man es von ihm gewohnt ist. Gegen Uerdingen zeigte der Stürmer aber, dass immer mit ihm zu rechnen ist.

In der 65. Minute war das Spiel von Simon Engelmann beendet. Beim Stand von 6:0 verließ er den Platz, für ihn stand Zlatko Janjic am Spielfeldrand bereit. Es war einer seiner kürzeren Einsätze, aber das sollte zu verkraften sein, Engelmann traf so oft wie noch nie in dieser Saison. "Es ist ganz schön mal wieder ein Tor zu schießen", sagte der Stürmer nach dem Spiel. Das ist eine Untertreibung: Gegen den KFC Uerdingen gelangen ihm drei Treffer – ein Hattrick.

Insgesamt hat er in der Liga nun fünf Tore geschossen. Das macht den 32-Jährigen zum besten Torschützen von Rot-Weiss Essen, zuvor führte Außenverteidiger Sandro Plechaty die Liste an. Ein ungewohntes Bild, lange war Engelmann der unangefochtene Torgarant, gerade in der Vorsaison. „Wenn ich das mit den vergangenen Jahren vergleiche, habe ich noch nicht die Quote, die ich mir eigentlich vorstelle“, sagte er kürzlich über sich selbst

RWE-Torjäger Engelmann: "Haben uns den Frust von der Seele geschossen"

Torgefahr strahlt mittlerweile die ganze Mannschaft aus, nicht mehr nur ein Spieler. Beim 11:0-Sieg gegen Uerdingen waren es sieben Torschützen, die zum historischen Ergebnis beitrugen. Noch nie hat RWE in seiner Vereinsgeschichte höher gewonnen.

Oguzhan Kefkir (rechts) und Sandro Plechaty von RWE freuen sich über einen der Treffer gegen Uerdingen.
Oguzhan Kefkir (rechts) und Sandro Plechaty von RWE freuen sich über einen der Treffer gegen Uerdingen. © Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services | Unbekannt

"Es wird ja immer bemängelt, dass wir zu wenig Tore machen. Ich glaube, heute haben wir uns ein bisschen den Frust von der Seele geschossen. Jetzt sieht das Torverhältnis sehr gut aus“, erklärte Engelmann. Essen hat bisher 28 Tore erzielt, das ist Bestwert in der Liga. Langfristig könnte das Uerdingen-Ergebnis gerade im Aufstiegskampf wichtig werden.

RWE-Torjäger Engelmann hat Mitgefühl für den KFC Uerdingen

So ein Spiel habe er in der Liga selten erlebt, berichtete Engelmann, zeigte aber auch Mitgefühl: "Das wünsche ich keinem, dass man so auf den Deckel kriegt." Der Gegner sei ein bisschen überfordert gewesen, RWE habe souverän und konzentriert gespielt. Nach Engelmanns Auswechslung fielen noch fünf weitere Tore – das letzte in der 90. Minute.

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Ob er dann doch lieber länger gespielt hätte? "Das war schon okay“, sagte Engelmann: „Ich habe ja meine drei Dinger gemacht, dann sollen die anderen auch mal ihre Tore machen. Es ist wichtig, dass jeder seine Tore macht und wir alle mitnehmen." Insgesamt haben in der laufenden Saison 13 Spieler für Essen getroffen, alle Positionen sind vertreten – nur der Torwart fehlt noch.