Essen. Liga-Favorit von der Hafenstraße muss Tabellenführung zum Ende der Hinrunde tatenlos abtreten. Ende Januar könnten Verhältnisse geklärt werden.
Oh ja, der Blick auf die Tabelle der Regionalliga West wird den RWE-Fans so gar nicht schmecken. Auf Platz eins thront nach der Hinrunde nicht mehr Rot-Weiss Essen, sondern der Wuppertaler SV. Die Wuppertaler haben eine bärenstarke Serie hingelegt, nachdem sie am dritten Spieltag mit dem 0:1 gegen die Rot-Weissen die bisher einzige Saisonniederlage akzeptieren mussten.
Nun, überraschend kommt das nicht, denn der WSV, der in der Vorsaison vorübergehend im Tabellenkeller hauste, hatte schon damals seine Mannschaft verstärkt und zu dieser Spielzeit noch einmal nachgelegt. Nicht ohne Grund tauchten die Wuppertaler immer wieder bei den Prognosen auf, wer dem Liga-Favoriten RWE überhaupt gefährlich werden könnte.
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Rot-Weiss Essen muss Ablösung tatenlos akzeptieren
Münster war dabei und die Fortuna aus Köln ebenfalls. Nun denn, die Tabelle nach dem 19. Spieltag bestätigt diese Einschätzung. Und RWO darf man ebenfalls nicht abschreiben. „Dass wir nicht mit 20 Punkten Vorsprung Meister werden würden, war mir von vornherein klar“, hatte RWE-Trainer vor Kurzem gesagt und fühlt sich einmal mehr bestätigt.
Weil die Partie in Ahlen abgesagt wurde, konnte RWE nicht verhindern, dass sich Wuppertal die Halbzeitmeisterschaft sicherte. Und wenn’s dumm läuft (oder normal), könnte Essen auf den Plätzen überwintern, denn die Nachholpartie in Ahlen passt 2021 nicht mehr in den Terminkalender. Auf die Rot-Weissen wartet damit eine zusätzliche Englische Woche. Die höhere Belastung könnte ein Nachteil sein, dass Neidhart dann aber wieder Leistungsträger wie Daniel Heber und Oguzhan Kefkir dabei haben wird, ist wiederum von Vorteil.
Konkurrenz der Rot-Weiss ist nicht allmächtig
Natürlich könnten die Kritiker nun argumentierten, dass unter anderem die Punkte vom dürftigen 1:1 gegen Wegberg-Beeck den Rot-Weissen fehlen. Aber da lässt sich jedes x-beliebige Spiel heranziehen, das die Essener nicht gewonnen haben. Und die Konkurrenz ist ja nicht allmächtig. Münster jedenfalls kam an diesem Spieltag auch nur zu einem 1:1 gegen 1. FC Köln II und verpasste die Chance, Liga-Primus zu werden.
Die Preußen ärgern sich, sie besaßen gegen den „Effzeh“ reichlich Chancen, um sich den Dreier zu schnappen. RWE weiß zu gut, wovon die Rede ist. Dass ausgerechnet der ehemalige Rot-Weisse Noel Futkeu für die Kölner in der Nachspielzeit zum Ausgleich traf, ist dann wieder eine andere Geschichte. Und die nächste Spitzenstory ist bereits in der Mache: Gleich zu Beginn der Rückrunde Ende Januar kommt der Wuppertaler SV zum G2-Gipfel zur Hafenstraße.
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