Essen. Als größter Zugewinn bei Rot-Weiss Essen entpuppt sich bislang Aurel Loubongo, der mit Isi Young eine gefährliche Flügelzange bilden kann.
Ein klein wenig mehr hatten sich die gut 2300 Zuschauer am Uhlenkrug schon erhofft: Nach dem ansprechenden 2:4-Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Freitag hatten die meisten von Rot-Weiss Essen ein kleines Torfestival erwartet, zumal Gegner ETB Schwarz Weiß Essen in dieser Konstellation das erste Mal zusammen spielte und gerade eine vernünftige Trainingseinheit hinter sich hatte.
Rot-Weiss Essen beim ETB Schwarz-Weiß: Zähe zweite Halbzeit wie Kaugummi
RWE-Trainer Christoph Dabrowski, der sich relativ wenig um die Ergebnisse in der Vorbereitung schert, konstatierte denn auch: „Wenn wir unsere Torchancen in der ersten Halbzeit nutzen, wird es ein anderes Spiel. So war die zweite Hälfte zäh wie ein Kaugummi, gegen einen Gegner, der viel Laufarbeit investiert und uns das Leben schwer gemacht hat.“
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Nach knapp der Hälfte der Vorbereitung und zwei Testspielen vor den heimischen Fans lässt sich dennoch eine kleine Zwischenbilanz ziehen. Wenn man die beiden Partien zugrunde legt, fällt es der Mannschaft offensichtlich leichter, wenn sie aus der Defensive kommend durch schnelles Umschaltspiel gefährlich werden kann. Beim Bemühen, einen kompakten Gegner permanent anzulaufen, auch aus der Oberliga, taten sich doch einige Probleme auf, gefährliche Situationen zu kreiieren.
Rot-Weiss Essen: Wienand konnte sich kaum auszeichnen
Ob es im Tor einen Konkurrenzkampf zwischen Jakob Golz und Neuzugang Felix Wienand geben wird, ist schwer zu vergleichen. Golz konnte sich gegen Gladbach über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Wienand, am Uhlenkrug 90 Minuten zwischen den Pfosten, litt an Unterbeschäftigung und musste bei einem harmlosen Fernschuss von Marc Gotzeina schon zu einer kleinen Flugeinlage ansetzen, um auf sich aufmerksam zu machen.
In der Abwehr gibt es wohl kein Vorbeikommen an der Innenverteidigung Felix Herzenbruch/ Daniel Heber, auch wenn Kapitän Heber am Sonntag beim ETB geschont wurde. Rios Alonso ist wohl erster Anwärter, wenn es um einen Ersatz geht, wird aber bedrängt vom letztjährigen U19-Spieler Mustafa Kourouma, der physisch ungemein stark auf sich aufmerksam macht und zu einer echten Alternative heranreift.
RWE-Zugang Sponsel muss noch reichlich zulegen
Auf der rechten Seite konnte bislang der vom 1. FC Köln ausgeliehene Meiko Sponsel den etatmäßig eingeplanten Sandro Plechaty noch nicht adäquat ersetzen. Gegen Mönchengladbach leistete sich der 20-Jährige einen folgenschweren Fehler beim vierten Gegentor, auch am Uhlenkrug zeigte er wenig Bindung zu seinen Nebenleuten. Sponsel wird im Lauf der Vorbereitung mächtig zulegen müssen.
Schon jetzt als Gewinn ist im defensiven Mittelfeld Björn Rother zu bezeichnen, der Ex-Rostocker zeigte gegen den ETB sogar seine Offensiv-Qualitäten, die im Liga-Alltag wohl weniger gefragt sein dürften. Das Zusammenspiel mit dem offensiv ausgerichteten und momentan vor Spiellaune sprühenden Cedric Harenbrock funktioniert schon recht gut. Gespannt darf man auf das Zusammenspiel mit dem zur Zeit verletzten Routinier Thomas Eisfeld (Knochenhaut-Reizung) sein, der die Mittelfeld-Achse noch kompakter machen könnte.
Berlinski wird auch auf Außen getestet
Als größten Zugewinn entpuppt sich bislang Aurel Loubongo, der Isi Young nicht nur sehr ähnlich sieht, sondern mit ihm eine gefährliche Flügelzange bilden kann, die vielleicht auch für Drittliga-Verhältnisse außergewöhnlich ist. Beim ETB lösten sich beide allerdings ab, was vielleicht auf Kosten des Flügelspiels ging.
Und nicht zu vergessen Ron Berlinski, der gerne und oft die gegnerische erste Abwehrreihe anläuft, gegen Schwarz-Weiß auch eine Verschnaufpause erhielt. Eine echte Bereicherung zu Simon Engelmann, wobei es vielleicht auch gemeinsam funktioniert. Trainer Dabrowksi kündigte bereits an, dass er Berlinski mal auf dem Flügel testen will, wenn Engelmann im Zentrum spielt. Es ist ja noch Zeit.
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