Wuppertal/Oberhausen. Rot-Weiss Essen hat beim Wuppertaler SV nur 0:0 gespielt. Es war ein müder Auftritt der Essener. Über 10.000 Fans verfolgten das Regionalliga-Derby.

Viel Rauch um fast Nichts: Das mit Spannung erwartete Wiedersehen in der Regionalliga zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen wurde zur unspektakulären Nullnummer. Ein Unentschieden, mit dem die Mannschaft von Trainer Sven Demandt sicherlich gut leben konnte und sich oben festsetzte, während sich die Wuppertaler anschicken, die Remis-Könige der Liga zu werden. 10.057 Zuschauer verfolgten die Partie: ein tolle Kulisse.

Vor dem Spiel gab es auf Essener Seite im Stadion am Zoo erst einmal lange Gesichter: Frank Löning fehlte auf dem Mannschaftsbogen. Der Routinier hatte am Vormittag noch einen Laufversuch unternommen, aber die lädierte Wade zwickte immer noch, da wollte Trainer Sven Demandt wohl kein Risiko eingehen. Damit fehlte den Essenern der Stürmer, der sich in den ersten beiden Partien die meisten Torchancen erspielt hatte. Das merkte man den ersten 45 Minuten in Wuppertal deutlich an, Kasim Rabihic war natürlich kein adäquater Ersatz.

Die Partie kam schwer in Gang, zumal auch die Wuppertaler auch erst einmal Respekt vor dem Nachbarn offenbarten. So konnte man in Ruhe den Gesängen beider Fangruppen lauschen, die sich ihre gegenseitige “Wertschätzung” versicherten. Mit zunehmender Spielzeit ließen sich die Roten, diesmal in strahlendem Weiß, immer mehr hinten reindrängen. Kevin Hagemann, der schon mit Velbert die RWE-Abwehr aufmischte, flankte auf Lastminute-Mann-Ercan Aydogmus (16.), dessen Schussversuch von Dennis Malura abgeblockt wurde. Und als Silvio Pagano als ehemaliger Essener Patrick Huckle auf rechts die Hacken zeigte, verhungerte seine Flanke (20.) auf dem Weg zu Torhüter Niclas Heimann. Einen weiteren Flachschuss von Pagano (36.) konnte dieser neben dem Pfosten passieren lassen. Das war es schon an Höhepunkten.

Vor dem WSV-Tor herrschte tote Hose

Auf der Gegenseite waren die Aktionen noch überschaubarer. Vorne im Sturmzentrum fehlte ganz deutlich ein Gefahrenherd, Marcel Platzek rackerte sich sehr oft auf Außen ab, vor dem WSV-Tor herrschte meist tote Hose. Ganz so tragisch nahm dies bei den Gästen offensichtlich keiner, man war doch augenscheinlich erst einmal auf einen Punkt aus. Und bitteschön: Zur Pause war man in der Blitztabelle sogar Tabellenführer.

Nach der Pause verlagerte sich das Geschehen in die andere Spielhälfte, an den Kräfteverhältnissen änderte sich nichts, die RWE-Offensive bekam WSV-Keeper Sebastian Wickl nur aus der Ferne zu Gesicht. Viel Leerlauf bei den Gästen auf dem Weg nach vorne, auch die Pässe von Philipp Zeiger aus der Abwehr heraus fanden nicht den Mitspieler. Aber zumindest ließen die langen RWE-Kerle hinten nichts anbrennen, immer war eine Überzahl um den gefährlichen Aydogmus herum.

Nach einer Stunde fasste sich endlich einmal Timo Brauer ein Herz, doch sein 25-Meter-Schuss strich über die Latte. Man war schon für wenig dankbar. Wie aus dem Nichts die Führungschance für RWE: Rabihic trieb einen Konter nach vorne, Grund legte flach in die Mitte zu Benjamin Baier (63.), doch der Kapitän nagelte die Kugel hoch über den Kasten. Auf leisen Sohlen schlichen sich die Rot-Weissen in den Strafraum: Der durchstartende Malura kam zwar noch um Wickl herum, der Ball trudelte aber ins Aus (65.). So steuerte die Partie in der Schlussphase auf den letzten Höhepunkt zu: den Schlusspfiff! Auch wenn Trainer Sven Demandt sich durch die Hereinnahme von Andreas Ivan für Rabihic nach 75 Minuten noch einmal mehr Torgefahr versprach: In den letzten zehn Minuten gingen die 22 Akteure nicht mehr zu sehr ins Risiko. Bis in der letzten Minute der Ball doch im WSV-Tor lag: Abseits! Was sonst?

Wuppertaler SV - RW Essen 0:0

RWE: Heimann, Huckle, Zeiger, Windmüller, Malura, Steffen, Brauer, Baier, Rabihic, Grund, Platzek.

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 10057