Essen. Die Turbulenzen an der Hafenstraße nehmen kein Ende. Und die Trainerdiskussion stellt dabei eine Baustelle dar, die es schnell zu schließen gilt. Ein Kommentar.

Eine Mannschaft, die sich ohne Aufbäumen ihrem Schicksal ergibt, ein Trainer, der dies, wie zur Salzsäule erstarrt, wie gelähmt verfolgt, und Fans, die mal wieder Absperrungen als unverbindliche Empfehlungen verstehen. Es ist mal wieder so weit: Willkommen an der Hafenstraße.

Wobei, man darf es gar nicht laut sagen: Der Zorn der besonders Wütenden ist nachzuvollziehen. „Ohne Not“ haben die Verantwortlichen unter der Woche ihrem Trainer vollmundig den Rücken gestärkt, dessen Vertragsverlängerung zu diesem Zeitpunkt sie eigentlich nicht gewollt haben, die sie durch einen Taschenspielertrick untergejubelt bekamen. Bizarrer geht es einfach nicht.

Und der Schuss ging gegen die Fußballmacht Rödinghausen nach hinten los: Statt Befreiungsschlag gab es einen Schuss ins eigene Knie. Schlimmer: Die Körpersprache bei den Beteiligten (Mannschaft, Trainer) war diesmal verheerend. Die Verantwortlichen machen auf Besonnenheit.

RWE hat nur zwei Optionen

Dabei gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder man zeigt Bremer Sturheit, drückt diesen Trainer auf Gedeih und Verderb gegen des Volkes Willen durch und akzeptiert, dass Stadionsprecher Walter Rüge in der nächsten Saison die Dauerkarten-Besucher per La Ola begrüßen kann.

Oder man zieht mit dem bangen Blick auf das kommende Heimspiel im Pokalhalbfinale gegen Kray die Reißleine, empfindet das meisterschaftsfreie Osterwochenende als Segen und Chance für einen neuen Impuls.

Nur eins wird nicht funktionieren: „Durchregieren“, wie es in der Politik zum Stilmittel erkoren wird. Deswegen, lieber Herr Hülsmann, entscheiden Sie – jetzt!