Essen. Nach dem Abschlusstraining des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen am Freitag ließ Trainer Marc Fascher offen, wer Sven Kreyer gegen den VfL Bochum II im Angriff ersetzen soll. Kreyer wird RWE nach seiner Roten Karte im Spiel gegen Alemannia Aachen sechs Wochen fehlen.

Beim Vorsaison-Blick in den Spielplan hatte man die Fixpunkte schnell ausgemacht: Lotte, Aachen und RWO in den ersten Heimspielen klangen nach Highlights. Die Auswärtspartie bei der U23 des VfL Bochum (Sa., 14 Uhr, Lohrheide) klang eher nach Beifang. Doch das 8:0 des Reis-Teams vom vergangenen Wochenende hat die Koordinaten noch einmal gehörig verschoben. Wer den Bochumer Nachwuchs jetzt noch nicht ernst nimmt, dem ist nicht zu helfen. Erst recht nicht, wenn er die Worte des VfL-Trainers im Ohr hat: „Es soll jetzt nicht arrogant klingen, aber hätten wir alle unsere glasklaren Chancen genutzt, wäre die Partie in Hennef zweistellig ausgegangen.“

12 Tore in drei Partien ergibt einen bemerkenswerten Schnitt, der Weggang von Sven Kreyer, der schon in der Rückrunde kaum mehr der VfL -Zweitvertretung zur Verfügung stand, scheint mehr als kompensiert worden zu sein. „Sie werden mit unglaublichem Selbstvertrauen gegen uns in die Partie gehen“, mutmaßt RWE-Coach Marc Fascher, der vom Abschlusstraining am Freitag nicht gerade begeistert schien.

Es wurden Kopfbälle nach Standards und Strafstöße geübt, der eine oder andere Akteur, der gerade nicht eingebunden war, ließ es wohl an der nötigen Körperspannung mangeln. Was Fascher in einem „Wort zum Freitagabend“ unmissverständlich den Seinen mit auf den Weg gab.

RWE akzeptiert Kreyer-Sperre über sechs Wochen

Da konnte auch die Stimmung ein Akteur nicht mehr heben, mit dessen Mitwirken man nicht unbedingt rechnen konnte: Philipp Zeiger hat seine Schlüsselbein-OP so gut überstanden, dass er sich schon wieder am Schuss- und Kopfballtraining beteiligen konnte. „Ich habe keine Schmerzen, das ist das Wichtigste, in der nächsten Woche werde ich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.“ Aber mit aller gebotenen Vorsicht, wie Fascher betont, gerade bei Zweikämpfen genießt der Abwehrhüne noch Artenschutz.

Die größere Frage ist vor dem Bochum-Spiel durch die lange Sperre von Sven Kreyer ohnehin im Angriff zu lösen. Am Freitag wurde auch das Strafmaß bekannt: Sechs Spiele! Erschwerend wirkte sich noch eine verbale Auseinandersetzung mit dem Schiedsrichter aus. „Wenn man keine guten Argumente hat, muss man es so hinnehmen“, akzeptierte Sportvorstand Uwe Harttgen das Urteil. Wer Kreyer gegen Bochum ersetzt, lässt der RWE-Trainer noch offen. „Der Spieler weiß es selbst noch nicht“, schmunzelte Fascher. Wie gesagt, Spannung aufrechthalten.