Essen. Auch RWE-Trainer Marc Fascher fiebert dem Saisonstart am Freitag an der Hafenstraße gegen die Sportfreunde Lotte entgegen. Bis dahin muss er sich in der Torhüterfrage entscheiden und den Kapitän bestimmen. So oder so - Fascher erwartet ein “intensives Spiel“.
Wird Zeit, dass sich wieder was dreht. Der Zeitpunkt, dass die Flutlichter an der Hafenstraße angeknipst werden, rückt unweigerlich näher. Vorfreude, Anspannung, Bedenken – „von allem ein bisschen“, bekennt RWE-Trainer Marc Fascher, wenn er an den Auftakt am Freitagabend gegen Sportfreunde Lotte (19.30 Uhr, live bei uns im Ticker) denkt.
Bis dahin will der RWE-Coach auf seinem Kopfkissen auch die letzten offenen Fragen hin- und hergewälzt haben, was die Anfangsformation angeht. „Ich bin jetzt bei den ersten Neun angekommen, so ein bis zwei Positionen sind noch offen“, meint Fascher. Am heutigen Donnerstag erst will sich der Fußballlehrer auch in der Torhüterfrage festlegen. Bekanntgabe aber erst, nachdem er mit den beiden Kandidaten gesprochen hat. „Das war ein echter Zweikampf auf Augenhöhe, das ist unheimlich eng. Am Ende muss ich aber auch auf meinen Bauch hören.“ Scheint so, als habe Daniel Schwabke auf den letzten Metern gegen den eigentlich als Nummer eins vorgesehenen Niclas Heimann noch ordentlich Boden gut gemacht.
Alles andere wäre aber auch überraschend, wenn man das Leistungsprinzip auch im Kasten voraussetzt, dafür waren die Leistungen des Neuen aus Cottbus zu schwankend. Wenn Fascher diese Entscheidung dann getroffen hat, wird sie auch nicht in Stein gemeißelt sein. „Eher mittelfristig“ wolle er sich da festlegen, „wenn derjenige sich daraufhin gleich im ersten Spiel drei Tore reinschmeißt, kann ich die Entscheidung auch kurzfristig ändern“, so seine Devise.
Ansonsten dürfte die Auswahl bei der Abwehrkette leichter fallen. Vor allem in der Innenverteidigung gibt es durch die Verletzung Zeigers keine große Auswahl mehr. Fascher: „Die Verletzung tat uns richtig weh, Philipp war sicherlich ein Kandidat für die Stammelf.“ Nun hieße es eben, Plan B zu ziehen. Da bliebe noch die Frage offen, ob Mario Neunaber, der das große Vertrauen des Trainers genießt, seine bislang läuferischen Defizite bis zum Freitag ausgeglichen hat, oder ob Kai Nakowitsch aus dem Mittelfeld zurückgezogen wird.
Der Coach bestimmt den Kapitän
Gegner Lotte soll jedenfalls keine Überraschung darstellen können. Fascher hatte sich vergangenen Samstag das Testspiel gegen Lippstadt (0:0) selbst angeschaut, Co-Trainer Kühne war beim 7:0-Erfolg in Homberg dabei. Die Erkenntnis: „Es wird sicherlich ein intensives Spiel“, glaubt Fascher. In der letzten Saison, als RWE den Gegner praktisch vom Anpfiff weg überrumpelte und am Ende mit dem 2:1-Sieg eine lange Erfolgsserie der Lotter verdientermaßen beendete, war der RWE-Coach als Besucher anwesend und glaubt, damals griffen die typischen Mechanismen, wenn sich eine Mannschaft zu lange an Erfolge gewöhnt habe. Nun komme eben der Vizemeister, der trotz vieler Wechsel innerhalb der Mannschaft die Qualität habe, sich wieder oben anzusiedeln. Bis zum Anpfiff wird auch der RWE-Kapitän feststehen. „Den bestimme ich“, so Fascher. Ganz demokratisch.