Essen. Vor dem Westschlager gegen Alemannia Aachen melden sich bei RWE-Coach Marc Fascher einige Verletzte spielbereit zurück. Der hat nun die Qual der Wahl.

Die Anspannung bei den rot-weissen Fans steigt. Drei Tage vor dem Westschlager am Aachener Tivoli konnte eine offene Frage zumindest schon beantwortet werden: Die für das eine Top-Spiel frei gewordene Essener Trikotbrust ziert der Großhändler Richter + Frenzen, ein Experte für Badezimmerträume. Somit wäre der Schuldige schon gefunden, sollte das Team von Trainer Marc Fascher bei der Alemannia eine kalte Dusche erhalten.

Der RWE-Coach interessiert sich weniger für Werbeaufdrucke, sondern mehr für Fußballerbeine in seinem Kader – und da sieht es mittlerweile wieder einmal nach der Qual der Wahl aus: Die kleinen Fragezeichen, die noch hinter einem Einsatz von Patrick Huckle (Adduktoren-Verhärtung) und Philipp Zeiger (Achillessehne) stehen, sollten sich bis Ende der Woche verflüchtigt haben. Und auch Mario Neunaber hat die Hexe im Kreuz wieder verlassen, so dass auch er zum bereits gut gefüllten Kader dazustößt. So wird allein Tim Treude (kleiner Muskelfaserriss) wohl den Rückstand bis Samstag nicht aufgeholt haben. Selbst wenn, wird da wohl nicht allzu viel riskiert, zu groß ist die Auswahl beim Alternativ-Personal.

RWE-Neuzugang Kluft mausert sich zu echter Option

„Ich stehe vor schwierigen Entscheidungen“, bekannte Marc Fascher bei seiner Aufgebots-Frage, damit meinte er weniger seine erste Elf, die ihm schon seit einigen Tagen durch den Kopf geistert, zu 90 Prozent sei die Sache entschieden. Doch bei der Frage, wer sich das Spiel von der Tribüne aus ansehen muss, wird es wohl einige Härtefall-Entscheidungen geben.

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Zumal neues Personal ja auch noch in die Mannschaft drängt. Neuzugang Björn Kluft hat seine konditionellen Rückstände in einem Crashkurs mittlerweile aufgeholt und ist eine echte Option für den aktiven Besuch auf dem Tivoli: „Natürlich nicht über 90 Minuten, aber 60 Minuten, wenn es gut läuft, könnte ich mir schon vorstellen“, so Fascher zur Einsatzchance des Ex-Braunschweigers.

RWE-Coach Fascher hat einen Joker in der Hinterhand

Etwas nebulöser sind die Chancen für Kevin Freiberger, dem Last-Minute-Schnäppchen der Winterpause. Nach nur zwei Trainingseinheiten ist der Trainer bei dem prominenten Stürmer noch in der Findungsphase: „Er hat, glaube ich, in Osnabrück kein Vorbereitungsspiel mitgemacht, ihm fehlt also Matchpraxis. Allerdings weiß ich, dass mein Kollege Maik Walpurgis beim VfL hart trainieren lässt, somit möchte ich seinen Einsatz in Aachen nicht ausschließen“, hält sich Fascher alle Optionen offen.

Es könnte der spielentscheidende Joker für die Gäste werden, ansonsten dürfte auch Alemannia-Trainer Peter Schubert die Stärken von RWE auf dem Schirm haben. „Mein Trainerkollege bereitet sich ebenfalls gewissenhaft auf die Partie vor, ich glaube nicht, dass wir uns nach der Hinserie noch überraschen lassen“, weiß Kollege Fascher.

Der im übrigen bei allem Hype gelassen an die Aufgabe herangeht: „Ich gehöre jetzt nicht zu denjenigen, die jubelnd durch Essen laufen, aber ich merke schon, wie eine gesunde Anspannung wächst.“ Für ihn könnte es schon heute losgehen: „Es ist angerichtet.“