Essen.. Nach der Saison ist vor dem Umbruch: Rot-Weiss Essen hat sich mit einem 1:0 (0:0)-Sieg über die Sportfreunde Siegen in die Sommerpause verabschiedet. Nun werden die seit Monaten laufenden Planungen für die kommenden Saison weiter vorangetrieben. Zwei, drei weitere neue Spieler sollen kommen.
Minutenlang feierten die rotweißen Anhänger nach dem Spiel mit der Mannschaft. Die RWE-Fans waren zufrieden nach dem 1:0-Sieg gegen die Sportfreunde Siegen am Samstagnachmittag. In der kommenden Saison sollen glückliche Gesichter auf den Rängen des Stadions an der Hafenstraße wieder Regel statt Ausnahme sein. Dafür planen die Verantwortlichen um Sportvorstand Uwe Harttgen den großen Umbruch.
So wurden vor dem Spiel mit Holger Lemke, Markus Heppke, Benedikt Koep, Alexander Langlitz, Kevin Pires-Rodrigues, Dominik Poremba, Damir Ivancicevic, Thomas Denker und Maik Rodenberg gleich neun Spieler verabschiedet. Rodenberg, der seine Karriere wegen Verletzungsproblemen beendet hat, bleibt dem Verein aber in gewisser Weise erhalten: Der 25-Jährige wird als Trainee auf der Geschäftsstelle arbeiten. Gleich neben dem Fanshop also, wo bald die neuen Trikots verkauft werden – mit Namen wie Grebe oder Weber auf der Rückseite.
Am Samstag waren Daniel Grebe und Richard Weber aber noch keine Essener, sondern spielten für die Siegener Mannschaft von Trainer Matthias Hagner. Und ihren letzten Auftritt für die Sportfreunde dürften sich die beiden anders vorgestellt haben.
Fascher: „Jetzt freuen wir uns auf die Sommerpause“
RWE kam besser in die Partie und dominierte das Geschehen von Beginn an. „Wir waren richtig griffig und haben uns die ein oder andere Torchance erarbeiten können“, fasste RWE-Trainer Marc Fascher die Anfangsphase zusammen. Weil Marcel Platzek (2.), Lucas Arenz (6./13.), Benedikt Koep (30./35.) aber scheiterten und Samuel-Marian Limbasan bei seinem Treffer im Abseits stand (2.), ging es mit einem torlosen Unentschieden zur Halbzeit in die Kabinen. Nach Wiederbeginn plätscherte das Spiel vor sich hin. „Da waren beide Mannschaften vielleicht mit dem 0:0 zufrieden“, meinte Fascher. Doch dann kam Jerome Propheter und köpfte den Ball knapp zehn Minuten vor dem Schlusspfiff zum 1:0-Endstand in die Maschen und sorgte so für einen versöhnlichen Saisonausklang an der Hafenstraße.
„Wir waren letztendlich einen Tick besser“, fand Fascher. Und auch Gäste-Coach Matthias Hagner räumte ein, RWE habe nicht unverdient gewonnen: „Sie haben zielstrebiger zum Tor gespielt und hatten die klareren Möglichkeiten.“
„Jetzt freuen wir uns auf die Sommerpause“, sagte Fascher nach dem Spiel. Doch bevor er selbst beruhigt in den Urlaub fahren kann, muss noch einiges passieren, damit zur neuen Saison auch wirklich vieles besser wird. Schon seit Monaten laufen die Zukunftsplanungen auf Hochtouren. Zuletzt verging kaum ein Tag ohne eine neue Personalentscheidung.
Offen bleibt die Zukunft von Kunz und Laletin
Zwar stehen bereits neun Abgänge fest, das ist aber noch nicht alles. Auch Roberto Guirino, Benjamin Wingerter und Christoph Sauter spielen in den Plänen von Fascher keine Rolle mehr und sollen sich einen neuen Verein suchen. Offen ist nach wie vor, wie es mit Keeper Philipp Kunz und Innenverteidiger Michael Laletin weitergeht. Laletin jedenfalls würde seinen in diesem Sommer auslaufenden Vertrag gerne verlängern.
Schwierig könnte es indes bei Jerome Propheter werden. Für RWE besteht die Gefahr, dass der bis 2015 von Arminia Bielefeld ausgeliehene Manndecker schon in diesem Sommer nach Ostwestfalen zurückkehren muss.
Unabhängig davon kündigte Fascher weitere Verstärkungen an. „Zwei, drei Neuverpflichtungen – das kann ich mir gut vorstellen“, schmunzelte der Coach. Und wenn all diese Personalien unter Dach und Fach sind, ist der Saisonausklang auch für Fascher ein gelungener.