Essen. Guiseppe Pisano ist seinem Ruf als Heißsporn einmal mehr gerecht geworden. Beim Wortgefecht mit Essens Dennis Malura allerdings schoss der Gladbacher übers Ziel hinaus.
Fünf Minuten waren nach dem Abpfiff vergangen, die RWE-Spieler hatten sich nach der 0:2 (0:0)-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach II gerade bei den noch im Stadion verbliebenen Fans verabschiedet und bedankt. Dennis Malura und Guiseppe Pisano, die sich bereits kurz nach der Einwechslung des Deutsch-Italieners in der 70. Minute neben harten Zweikämpfen auch das ein oder andere Wortgefecht geliefert hatten, stapften nebeneinander Richtung Mixed Zone, wo bereits einige Journalisten auf die Spieler warteten.
Harmlosere Beschimpfungen wechselten die Seiten, irgendwann explodierte Pisano: „Wir haben 18-Jährige bei uns, die f.... euch“, schrie der 28-Jährige seinem Kontrahenten zu. Das hörte nicht nur Malura, sondern auch die Anwesende Schar der Medienvertreter sowie diverse Vereinsfunktionäre beider Seiten.
Natürlich – auf dem Platz sind Beschimpfungen natürlich Gang und Gäbe, der Szene war jedoch keinerlei hitzige Diskussion oder gar ein überharter Zweikampf vorangegangen. Der Ort für die verbale Entgleisung war jedoch nicht der richtige. Zumal Pisano bereits in der Vergangenheit durch derartige Beleidigungen aufgefallen war.
Besonders reumütig zeigte sich der Gladbacher, der den zweiten Treffer durch Djibril Sow vorbereitet hatte, im Anschluss nicht. „Das gehört dazu, denke ich. Das Spiel war sehr hitzig, die Sonne hat auch dazu beigetragen. Wir haben dann noch eine kleine Auseinandersetzung gehabt, auch hier im Kabinentrakt. Da denkt man auch nicht so viel darüber nach, was man sagt“, erklärte der Offensivspieler.
Pisano verharmlost weiter
Und verharmloste schließlich weiter: „Wir sind nicht die ersten und nicht die letzten, die sich ein paar Sachen an den Kopf schmeißen. Letzten Endes ist mir egal, was er sagt und ihm ist egal, was ich sage.“ Den Eindruck jedoch hatte man nach der üblen Beschimpfung nicht unbedingt.
Pisanos Trainer Arie van Lent hatte bereits „auf dem Platz gesehen, dass es da schon losging. Was nach dem Spiel passiert, ist manchmal bösartig, aber irgendwo sind auch die Grenzen.“ Den genauen Wortlaut allerdings hatte der gebürtige Niederländer nicht mitbekommen. Jedoch stimmte auch er zu, dass sich die Stimmung beider Akteure hätte besänftigen könne: „Irgendwann muss es ja mal ruhig werden.“