Essen. Vor dem Spiel von Rot-Weiss Essen bei Alemannia Aachen ist der Trainer optimistisch - hat aber Personalsorgen, da Windmüller im Training umknickte.
Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat es sich angewöhnt, einen Tag vor dem Ligaspiel zeitgleich zu trainieren. Freitag musste man allerdings von dem Schema abweichen, weil die SGS-Frauen, die am Samstag ihr Heimspiel im Stadion Essen bestreiten, ein Trainingsvorrecht hatten, so ist das nun mal in Essen.
Also bat Trainer Jan Siewert vor der Auswärtspartie am Samstag bei Alemannia Aachen (14.05 Uhr, live im WDR) schon um zehn Uhr zum Abschlusstraining. Danach wurden die Sorgenfalten allerdings nicht kleiner. Patrick Huckle war erst gar nicht erschienen, der durfte der Mannschaft weiträumig fern bleiben (Magen-Darm-Virus). Und während der Einheit wurde Abwehrspieler Gino Windmüller aufgestützt vom Platz gebracht. Er war unglücklich umgeknickt und hat sich wohl mindestens eine starke Bänderdehnung zugezogen. „Mein Bauchgefühl sagt mir eher Nein für Aachen“, war Siewert von dem drohenden Ausfall nicht begeistert.
Warnung vor Alemannias Hünen
Im Vorfeld hatte er gerade vor Alemannias Hünen in der Mannschaft gewarnt, da sind Staturen à la Windmüller genau die richtigen Gegenspieler. Fällt er aus, wird wohl der längst wieder genesene Richard Weber den Innenverteidiger-Part übernehmen. Die Alternative Leon Binder wird auch als Dampfmacher auf der rechten Abwehrseite benötigt, obwohl die Länge dort eher für einen Jeffrey Obst spricht. Ungeachtet der neuen Verletzungssorgen hat der Essener Coach ein gutes Gefühl vor der Auswärtspartie: „Ich meine, wir sind jetzt einfach mal dran.“
Siewert geht unbelastet von der Vorsaison in die Partie am Tivoli, der zwar wieder fünfstellig gefüllt sein wird, aber längst nicht so rekordreif wie im Februar, als beide Teams die Vorherrschaft in der Liga ausspielten, mit dem bekannten unglücklichen Ende für Rot-Weiss, danach begann die Talfahrt.
Erfolg in Aachen brächte Anschluss ans obere Drittel
So hofft man im RWE-Lager diesmal allzu gerne, dass es spiegelverkehrt abläuft. Mit einem Erfolg bei der Alemannia, die in dieser Saison bislang nach tollem Start auch großen Frust schiebt, hätte man im breiten Mittelfeld erst mal wieder Anschluss ans obere Tabellendrittel hergestellt. Gut möglich, dass Rot-Weiss dieses Unterfangen mutig mit zwei Spitzen angeht, obwohl die vordere Linie mit echten Stürmern zur Zeit nicht gerade reich gesegnet ist.
Für die Gastgeber sind die Essener momentan die Unberechenbaren. Trainer Christian Benbennek sieht in ihnen „eine gute Mannschaft, die zwei Gesichter hat und sich nach den bisherigen Hoch und Tiefs noch fangen muss“. Warum nicht am Tivoli damit beginnen?