Essen. Rot-Weiss Essen hat im Kampf um den Aufstieg einen kleinen Rückschlag hinnehmen müssen. Gegen den SC Wiedenbrück reichte es nur zu einem 0:0.

Rot-Weiss Essen und der SC Wiedenbrück, das ist eine besondere Geschichte, die den Rot-Weissen nicht besonders gefallen dürfte. Auch nicht nach diesem Aufeinandertreffen. Die Essener dominierten an der Hafenstraße, kontrollierten das Spiel, hatten Chancen, fanden aber keine Lösung. Wie so oft in den Jahren zuvor gegen diesen Gegner. Am Ende steht ein 0:0, das sich die Ostwestfalen tapfer erkämpft hatten. Zufrieden kann der Spitzenreiter damit aber nicht sein.

RWE trifft auf starke Defensive des SC Wiedenbrück

11:0 gegen KFC Uerdingen, dieser Triumph dürfte in der Liga einmalig bleiben in dieser Saison. Gegen den SC Wiedenbrück war allen an der Hafenstraße schon vor Anpfiff bewusst, dass da ein ganz dickes Brett gebohrt werden muss. Acht Gegentore hat der Tabellenneunte aus Ostwestfalen in zehn Spielen hingenommen, da weiß man, was man hat: eine stabile und kompakte Defensive.

Sorgfältig knüpfte der SCW eine Fünferkette, stellte davor noch einen Dreierblock - massive Bauweise, keine Frage.

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Die Rot-Weissen legten los mit dem Selbstverständnis eines Hausherrn und dem Selbstbewusstsein eines Spitzenreiters. Sie waren energisch und griffig in den Zweikämpfen, kombinierten, pflegten den Kurzpass oder verlagerten und öffneten das Spiel.

Wiedenbrück hatte kaum Zeit, Luft zu holen. Oguzhan Kefkir eroberte den Ball im Mittelfeld und prüfte Hölscher aus 20 Metern (5.). Der Keeper riss die Fäuste hoch, der Ball rutschte drüber und flog nur knapp ins Toraus.

Rot-Weiss Essen dominiert, vergibt aber die Chancen

Nach einer Viertelstunde musste der Gäste-Keeper einen strammen Schuss von Simon Engelmann entschärfen. Und der RWE-Torjäger hatte in der ersten Hälfte die größte Chance des Spiels, als er nach Vorarbeit von Plechaty und Harenbrock vielleicht aus acht Metern nicht energisch genug abschloss, so dass Hölscher mit einem Spreizschritt abwehren konnte (37.).

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Rot-Weiss hatte gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, hatte die Kontrolle, aber nur wenn es schnell ging, wurde es wirklich gefährlich. Das Spiel beruhigte sich mit der Zeit, die Gäste kamen allmählich etwas besser ins Spiel. Gefährlich wurden sie zunächst nur, als Grote (17.) und Plechtay (34.) jeweils einen Fehlpass vor dem eigenen Tor fabrizierten.

Es würde ein Geduldsspiel werden für die Rot-Weissen, das deutete sich an. Und dann patzte Daniel Heber (43.), der für Felix Herzenbruch wieder in die Startelf gerückt war, kurz vor der Halbzeit. Er verlor den Ball vor dem eigenen Strafraum an Benedikt Zahn, versuchte zu retten, was zu retten ist, konnte dem Gegenspieler aber nur noch am Trikot zupfen. Der wäre ansonsten allein auf das Essener Tor zugelaufen. Die logische Konsequenz: Rot für Heber wegen dieser Notbremse.

0:0 zur Pause, RWE in Unterzahl, der Gegner unangenehm. Wiedenbrück - ein Essener Angstgegner, dieser Gedanke blitzte unweigerlich auf.

Doch die Rot-Weissen setzten nach der Pause ihre Offensive unbeirrt fort. Und als Lohmar gegen Grote zu spät in den Zweikampf rutschte und den Essener umsenste, sah der Wiedenbrücker Gelb-Rot (52.). Die Überzahl der Gäste hatte nur wenige Minuten gedauert.

RWE versuchten es weiter. Grote scheiterte aus spitzem Winkel an Hölscher (57.), ein Pass auf Engelmann in den Rückraum wäre vielleicht erfolgsversprechender gewesen. Nach einer schnell ausgeführten Ecke schlug Kaptan den Kopfball von Felix Bastians von der Torlinie (57.).

Dreier-Wechsel zur Schlussphase

Der Gastgeber blieb überlegen, aber in letzter Konsequenz fehlte dem das gewisse Etwas vor dem gegnerischen Tor. Engelmann versuchte es pfiffig und verlängerte nur die Hereingabe, doch nicht mit Torhüter Hölscher (66.). Wiedenbrück stand unter Dauerdruck, hielt aber mit Leidenschaft erfolgreich dagegen. Und wenn nicht mehr ging, war ja immer noch Hölscher im Tor.

Trainer Christian Neidhart versuchte noch einmal was Neues. Ein Drei-Wechsel. Es kamen Felix Heim, Felix Herzenbruch und Niklas Tarnat, der Neuzugang (77.). Zu allem Überfluss verletzte sich der ebenfalls eingewechselte Kevin Holzweiler, doch austauschen konnte ihn Neidhart nun nicht mehr. Es blieb ein zähes Geschäft.